FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag bis zum Mittag deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,63 Prozent auf 134,07 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,38 Prozent.

Zinsauftrieb war bereits am Freitag von einem soliden US-Arbeitsmarktbericht gekommen. Die Beschäftigung stieg im Mai deutlich stärker als erwartet. Ein robuster Jobmarkt könnte die US-Notenbank Fed zu zusätzlichen Zinserhöhungen zwingen, da mit einem engen Arbeitsmarkt Lohnsteigerungen und damit Inflationsrisiken einhergehen können.

Steigende Ölpreise sorgten zum Wochenstart ebenfalls für Renditeauftrieb. Saudi-Arabien hatte am Wochenende nach einer Sitzung des Ölverbunds Opec+ eine deutliche Förderkürzung angekündigt. Steigende Erdölpreise erschweren den Notenbanken den Kampf gegen die hohe Inflation und könnten sie zu einer noch strafferen Geldpolitik zwingen.

Wirtschaftsdaten deuteten auf eine sich abschwächende Konjunktur hin. Der Einkaufsmanagerindex von S&P gab im Mai ebenso nach wie der Konjunkturindikator von Sentix. "Die Konjunktursorgen nehmen zu", kommentierte Sentix seine Umfrageergebnisse. Größtes "Sorgenkind" in der Eurozone sei Deutschland. Ungünstiger werde dort vor allem die aktuelle Konjunkturlage bewertet.

Am Nachmittag werden in den USA die Einkaufsmanagerindizes von S&P und dem ISM-Institut erwartet. Zudem wollen sich mehrere hochrangige Notenbanker zu Wort melden, darunter die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde./bgf/la/stk

Quelle: dpa-AFX