FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag nach schwachen Konjunkturdaten gestiegen. Bis zum Nachmittag kletterte der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,27 Prozent auf 130,87 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 2,61 Prozent.

Wirtschaftsdaten aus Deutschland enttäuschten am Morgen abermals. Die Gesamtproduktion der deutschen Industrie fiel im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zurück. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen halb so großen Rückgang erwartet. "Kein wirkliches Desaster, aber wieder eine Zahl, die das anhaltende Abbröckeln der Konjunktur unterstreicht", kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Die deutsche Industrie leidet seit längerem unter einer Vielzahl von Belastungen, darunter die schwache Weltwirtschaft.

Zudem wuchs die Wirtschaft in der Eurozone schwächer als gedacht. Im zweiten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt laut einer dritten Schätzung um lediglich 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. Zuvor war noch ein Zuwachs von 0,3 Prozent ermittelt worden. Bereits in den beiden Vorquartalen war die wirtschaftliche Entwicklung der 20 Euro-Staaten schwach ausgefallen.

US-Arbeitsmarktdaten belasteten die Anleihekurse nicht. In der vergangenen Woche fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe merklich. Es war der vierte Rückgang in Folge. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Die Hilfsanträge bleiben so auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und signalisieren einen robusten Arbeitsmarkt. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed./jsl/stw