FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag bis zum Mittag Kursgewinne verbucht. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,34 Prozent auf 130,38 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,56 Prozent.

Zinsdruck kam aus den USA. Ausschlaggebend waren die Zinssignale der Notenbank Federal Reserve, die ihre Leitzinsen wie erwartet abermals nicht angetastet hatte. Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass sich die Währungshüter mit Zinssenkungen noch Zeit lassen wollen. Zugleich schloss er eine an den Märkten viel diskutierte Zinsanhebung weitgehend aus. Powell habe derartigen Überlegungen einen Dämpfer versetzt, kommentierte John Velis von der Bank of New York Mellon. Dies lastete auf den Kapitalmarktzinsen.

Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten leicht positiv, da sie nicht ganz so schlecht ausfielen wie befürchtet. Sie zeichneten aber erneut ein trübes Bild: Die Industrie-Einkaufsmanagerindizes von S&P gaben im April weiter nach. Seit fast zwei Jahren liegt die Kennzahl für den gesamten Währungsraum unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Das zeigt, wie schwer die Industrie etwa unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet. Ursächlich sind vor allem die zeitweise drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise.

In den USA werden am Nachmittag unter anderem die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt und Auftragszahlen aus der Industrie veröffentlicht./bgf/jkr/jha/