NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag etwas zugelegt. Nach einem wechselhaften Verlauf wurden zuletzt 1,0917 US-Dollar gezahlt. Am Nachmittag tauchte der Kurs mit der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten zuerst kurz unter die Marke von 1,09 Dollar ab. Danach aber holte er zeitweise Schwung bis auf 1,0952 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0926 (Montag: 1,0930) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9152 (0,9149) Euro.

Als Stütze wirkte zunächst, dass sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland im August überraschend aufgehellt haben. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW verbesserte sich von niedrigem Niveau aus etwas, während Analysten mit einer erneuten Eintrübung gerechnet hatten. Allerdings verschlechtere sich die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich und sank auf den niedrigsten Stand seit August 2020.

Ökonomen äußern sich verhalten zu den Daten. "Es deutet sich eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau an, die Aussichten haben sich seit dem Frühjahr per Saldo nicht mehr weiter verdüstert", kommentierte Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die abermals verschlechterte Einschätzung der Lage unterstreiche jedoch, dass die Stabilisierung von einer überaus schwachen Ausgangsposition aus stattfindet. "Die Rezessionssorgen bleiben weiterhin groß", so Völker.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten stützten den Dollar nur kurz. Die Umsätze im Einzelhandel sind im Juli stärker als erwartet gestiegen. "Der US-Konsument bleibt somit eine tragende Säule für die nordamerikanische Ökonomie", kommentierte Tobias Basse, Ökonom bei der Nord/LB. Die Einfuhrpreise in den USA sind im Juni zwar im Jahresvergleich weiter gesunken, aber nicht so stark wie erwartet. Enttäuscht haben hingegen Daten zum Immobilienmarkt./tih/ngu