STRASSBURG (dpa-AFX) - Mit dem Abbau von Bürokratie und neuen Maßnahmen gegen Zahlungsverzug will die EU-Kommission kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entlasten. Nach Willen der Brüsseler Behörde sollen etwa die Besteuerung, Verwaltungsverfahren sowie Berichtspflichten vereinfacht und somit der Verwaltungsaufwand verringert werden, wie EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni und EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Dienstag in Straßburg sagten.

Mit einer neuen Verordnung will die Kommission auch Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr bekämpfen. In Zeiten von Krisen und Turbulenzen nähmen Zahlungsverzögerungen zu und stellten ein Risiko für KMU da. Darüber hinaus soll den Unternehmen der Zugang zu Finanzmitteln erleichtert werden. 99 Prozent aller Unternehmen in der EU sind den Angaben nach kleine und mittlere Unternehmen. Sie seien von zentraler Bedeutung für das wirtschaftliche und soziale Gefüge in Europa, hieß es von der Kommission.

Große, grenzüberschreitend tätige Unternehmen in der EU will die Kommission mit verschiedenen Initiativen bei der Einhaltung von Steuervorschriften entlasten. 27 verschiedene nationale Steuersysteme machten die Einhaltung der Steuervorschriften für Unternehmen schwierig und kostspielig, so die Behörde. Mit einem neuen Regelwerk soll leichter erkennbar werden, welche Steuern welche Unternehmen zahlen müssen.

Einige Vorschläge müssen noch von den EU-Ländern genehmigt oder zusätzlich mit dem Europäischen Parlament verhandelt werden./red/DP/nas