KIEW (dpa-AFX) - Die durch russische Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogene ukrainische Energiewirtschaft ist noch nicht auf den kommenden Winter vorbereitet. "Was die Wärmekraftwerke anbelangt, so sind dort die Reparaturarbeiten erst zu einem Drittel abgeschlossen", sagte die Beraterin des Energieministers, Olena Serkal, am Mittwoch in einem Video-Interview mit Forbes Ukraine. Obwohl die Strompreise sich fast verdoppelt hätten auf sechs Cent pro Kilowattstunde, fehle es dabei vor allem an Geld.

Die staatlichen Atomkraftwerke seien hingegen zu "beinahe 70 Prozent" und die Stromnetze zu "98 Prozent" bereit für den Winter. Dabei seien auch neue Transformatoren auf dem Weg in die Ukraine. Gleichzeitig warnte sie: "In diesem Jahr sind wir anfälliger". Die Sicherheitsreserven im System seien nicht mehr so groß, und es gebe Schwachstellen.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Im vergangenen Winter hatte Russland dabei massiv die ukrainische Energieinfrastruktur mit Raketen und Drohnen angegriffen. Deswegen hatten viele Ukrainer nur stundenweise Strom. Im Industriegebiet Dnipropetrowsk warnte der Stromversorger bereits davor, dass es in der kommenden Wintersaison wieder zu regelmäßigen Abschaltungen kommen werde./ast/DP/jha