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Original-Research: pferdewetten.de AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu pferdewetten.de AG

Unternehmen: pferdewetten.de AG

ISIN: DE000A2YN777

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 18.11.2022

Kursziel: 22,50 Euro

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Tim Kruse, CFA; Nils Scharwächter

Q3-Ergebnis wie erwartet von Retail-Expansion geprägt - Neue

Sportwetten-Plattform zeigt erfreuliche Margenentwicklung

Die pferdewetten.de AG hat am Montag Zahlen zum dritten Quartal

veröffentlicht, die unseren Erwartungen entsprachen.

Brutto-Gaming-Ertrag (GGR) leicht über Vorjahr - EBIT von Investitionen

beeinflusst: In Q3 verzeichnete das Unternehmen einen GGR von 8,0 Mio.

Euro, was einer Steigerung von 7,4% yoy entspricht. Ergebnisseitig erzielte

die Gruppe ein negatives EBIT von -2,4 Mio. Euro und lag damit unterhalb

des Vorjahreswertes von -2,0 Mio. Euro (MONe: -2,3 Mio. Euro). Diese

Entwicklung war aufgrund der seit Mitte diesen Jahres laufenden

Shop-Expansion sowie der Investitionen in die eigene Plattform der

Sportwette zu erwarten (Q3-Ergebnis Sportwette: -2,6 Mio. Euro). Der

Ergebnisbeitrag des in der Vergangenheit robusten Pferdewetten-Segmentes

zeigte sich in Q3 leicht eingetrübt (0,3 Mio. Euro vs. Q1/22: 1,9 Mio.

Euro; Q2/22: 0,6 Mio. Euro). Die Volatilität in diesem Bereich ist jedoch

durch die Ausgestaltung als Buchmacherwette, bei der das Unternehmen das

volle Verlustrisiko trägt, geschäftsmodell-inhärent - der vergangene

Sonntag, der als wetteinsatzstärkster Tag der Unternehmensgeschichte gute

Margen aufwies, unterstreicht indes, dass keine strukturellen

Herausforderungen vorliegen. Zudem stehen die volumen- und ergebnisstarken

Monate im Jahresendquartal noch bevor, sodass in 2022 ein EBIT i.H.v. 4,6

Mio. Euro (MONe) aus der Pferdewette und daher unsere Gesamtprognose für

das Geschäftsjahr weiterhin erreichbar erscheinen.

Shop-Eröffnungen verzögert - erste Ergebnisse der Sportwette (online &

stationär) hingegen erfreulich: Der Vorstand betonte die weiterhin zähen

Genehmigungsverfahren durch die Behörden, die die Expansionsgeschwindigkeit

stärker als erwartet beeinflussen. Untenstehende Tabelle zeigt die Anzahl

und den Bearbeitungsstand der Shop-Eröffnungen sowie die

Meilensteinplanung.

[Tabelle]

Zufrieden zeigte sich das Management mit Blick auf die deutlich über der

Planung liegenden Umsätze pro Shop. Demnach rechnete der Vorstand

ursprünglich mit einem Erlösniveau von 80.000 Euro pro Shop und Monat -

verzeichnete bisher jedoch Werte von durchschnittlich 120.000 Euro. Auch

ergebnisseitig verliefen die ersten Monate im stationären sowie online

Sportwetten-Geschäft erfreulich, was zu einer signifikanten Steigerung der

Rohmargenniveaus führte. Die Filialen profitierten - wie oben bereits

beschrieben - von einer deutlich über der Planung liegenden Topline. Die

Margenverbesserung im Onlinebereich basierte insbesondere auf der Nutzung

der mit dem Joint Venture (SWO) eigenentwickelten Software-Plattform.

Provisionserlöse durch Premium-Partnerschaft mit "Aircash": Wie das

Unternehmen verkündete, steht der stufenweise Roll-out des von der BaFin

lizenzierten Zahlungsmoduls und E-Wallets Aircash bevor. Ende 2022 plant

der Vorstand mit 130 angebundenen stationären Partnern, bei denen die

Kunden Bargeld in e-Money umwandeln können. Auf Basis bereits

unterzeichneter Verträge erhält pferdewetten.de hierbei eine

Vermittlerprovision i.H.v. 2,0% des Einzahlungsbetrages, der ausschließlich

für Wetteinsätze in der Sportwette angedacht ist, woraus sich eine

zusätzliche Erlös- und Profitquelle ergibt. In einer zweiten Ausbaustufe

rechnet das Management mit 500 POS bis Ende Q1/2023. Auf dem

österreichischen Markt konnte sich Aircash bereits etablieren und zählte

innerhalb kürzester Zeit über 100.000 Kunden. Da das Marktpotenzial in

Deutschland deutlich größer ist, dürfte die Kundenanzahl entsprechend höher

ausfallen. Vorwiegend erwarten wir aus der Implementierung von Aircash eine

gesteigerte Wettaktivität im Bereich der Sportwette. Signifikante

Ergebnisbeiträge aus den Provisionserlösen dürften sich u.E. allerdings

erst mit den weiteren Ausbaustufen abzeichnen, sodass wir diese in unseren

Prognosen noch nicht berücksichtigt haben.

Guidance bestätigt - vielversprechende Projektpipeline für 2023f.: Mit den

Q3-Zahlen bekräftigte der Vorstand die Guidance, die ein EBIT in der

Bandbreite von -2,5 bis -3,5 Mio. Euro in Aussicht stellt. Aufgrund der

bisherigen Verzögerungen in der Retail-Expansion und der Abhängigkeit von

externen Zulassungsstellen positionieren wir uns am unteren Rand der

Bandbreite (-3,4 Mio. Euro). Insgesamt kann 2022 aufgrund der hohen

Anlaufinvestitionen u.E. als Übergangsjahr bezeichnet werden, in dem die

Basis für künftige Profitabilität in allen Segmenten geschaffen wird. Die

ursprüngliche Ergebnisplanung im Rahmen der im Dezember 2021 vollzogenen

Kapitalerhöhung, durch welche die notwendige Liquidität für die

Anschubinvestitionen zugeflossen ist, sah ein EBIT für 2023 von 5,0 Mio.

Euro vor. Unter Berücksichtigung der verlangsamten

Expansionsgeschwindigkeit erachten wir die Ergebnisgröße als zu

ambitioniert (MONe: EBIT 2,8 Mio. Euro), sehen darin dennoch die Konfidenz

des Managements hinsichtlich des Margenpotenzials. So ermöglicht der

angestrebte Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts mit einer potenten Struktur

und eigener Software eine spürbare Skalierung des Geschäftsmodells. Die

internationale Expansion im Segment der Pferdewette über Joint

Venture-Strukturen kann hierdurch risikolos vorangetrieben werden. Während

der JV-Partner über die rechtliche Zulassung verfügt und damit die

Verantwortung lokaler regulatorischer Anforderung trägt, bringt

pferdewetten.de die Software ein und erhält im Gegenzug Lizenzerlöse.

Darüber hinaus ist der Markteintritt mit eigener Lizenz in Dänemark

vorgesehen, wo die Regulatorik nach Unternehmensaussagen im Vergleich zu

Deutschland ebenfalls erheblich schwächer ausfällt.

Fazit: Auch wenn die Geschwindigkeit der Retail-Expansion derzeit durch die

Überlastung der Behörden ausgebremst wird, sollte sich die Situation in

absehbarer Zeit aufhellen. Darüber hinaus untermauern die aufgezeigten

Margenverbesserungen die Wirksamkeit der eingeleiteten strategischen

Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund bestätigen wir unsere Kaufempfehlung mit

einem unveränderten Kursziel von 22,50 Euro.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser

mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum

umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und

wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht

sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und

fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die

Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden

zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und

Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die

Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum

Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der

Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/25967.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

Web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag

-übermittelt durch die EQS Group AG.-

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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