AHRENSBURG (dpa-AFX) - Der Bildverarbeitungsspezialist Basler hat wegen einer andauernden Marktflaute seinen Ausblick spürbar gesenkt. So dürfte der Umsatz im Gesamtjahr anstatt 235 bis 265 Millionen Euro nun nur noch zwischen 200 und 215 Millionen Euro betragen, wie das SDax -Unternehmen am Montag in Ahrensburg mitteilte. Weil das Management mit dem Abbau von rund 200 Vollzeitstellen gegenrudern will und dadurch mit Kosten in Millionenhöhe rechnet, erwartet es einen Vorsteuerverlust von 12 bis 20 Millionen Euro. Die Aktie verlor deutlich.

Das im SDax notierte Papier rutschte um bis zu 12,5 Prozent ab, zuletzt notierte es 10,4 Prozent im Minus bei 14,26 Euro. Im laufenden Jahr hat der Kurs gut die Hälfte eingebüßt. Basler hat eine Marktkapitalisierung von rund 430 Millionen Euro. Nach Unternehmensangaben gehören 53 Prozent der Anteile der Holding des Firmenmitgründers Norbert Basler.

Bisher hatte das Unternehmen eine Vorsteuerrendite zwischen 5 und 8 Prozent angepeilt und damit einen Vorsteuergewinn von knapp 12 bis gut 21 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Nachfrageschwäche auf den asiatischen und amerikanischen Märkten bleibe bestehen, zudem gebe es zunehmend Rezessionssignale in Europa, hieß es von Basler. Das Management rechne nicht mehr mit einer Erholung der Nachfrage vor Anfang 2024, darüber hinaus werde sie langsamer vonstattengehen als bislang angenommen.

Für das Spar- und Umbauprogramm werden wohl 11 bis 13 Millionen Euro fällig, die größtenteils im dritten Quartal anfallen dürften. Ende März zählte das Unternehmen 1139 Mitarbeitende - demnach steht nun etwa jede sechste Stelle vor dem Aus. Auch die Mittelfristpläne von rund 400 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2025 seien zu ambitioniert und müssten revidiert werden, hieß es. Ein Update will die Unternehmensführung zum Jahreswechsel geben, sobald Dauer und Intensität der Marktschwäche besser eingeschätzt werden könnten.

Im ersten Halbjahr traf den Konzern eine schwache Nachfrage, auch weil Kunden ihre stark erhöhten Lagerbestände abbauten. Basler stellt unter anderem Kameras für Industriemaschinen, Medizintechnikgeräte und die Verkehrskontrolle her.

Das Unternehmen will den generellen Kurs fortsetzen, sich vom Kamerahersteller zum Vollanbieter im Bereich Computer Vision weiterzuentwickeln. Den detaillierten Halbjahresbericht legt das Unternehmen am 10. August vor./men/mne/mis