Studie

Digitale Technologie kann ein Viertel zum Klimaziel beitragen 26.02.2024, 11:32 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

BERLIN (dpa-AFX) - Digitale Technologien können einer Studie zufolge wesentlich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele 2030 erfüllt. Das geht aus einer Untersuchung der Wirtschaftsberatung Accenture hervor, die am Montag vom Digitalverband Bitkom veröffentlicht wurde. "Die Digitalisierung kann fast ein Viertel zu Deutschlands selbstgesteckten Klimazielen im Jahr 2030 beitragen", sagte Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab.

In der Studie werden zwei Szenarien durchgerechnet: eine Standard-Digitalisierung sowie eine beschleunigte Digitalisierung, die sich an führenden Unternehmen sowie Ländern orientiert, die beim Einsatz einer oder mehrerer Technologien führend sind. Im Standard-Szenario gehen die Autorinnen und Autoren davon aus, dass sich die Marktdurchdringung digitaler Technologien wie bisher beziehungsweise wie bis 2030 geplant fortsetzt.

Wenn die Digitalisierung beschleunigt werde, könne der jährliche CO2-Ausstoß 2030 um rund 73 Millionen Tonnen verringert werden, heißt es in der Studie. Geht es bei der Digitalisierung im bisherigen Tempo weiter, fällt der Einspareffekt deutlich geringer aus. Bei diesem Szenario lassen sich im Jahr 2030 Einsparungen von rund 50 Millionen Tonnen CO2 erzielen - das entspricht 16 Prozent der Zielvorgabe.

Das größte CO2-Einsparpotenzial durch digitale Technologien macht die Studie im Energiesektor aus. Hier ließen sich bis zu 26,4 Millionen Tonnen CO2 bei einer beschleunigten Digitalisierung oder 24,5 Millionen Tonnen CO2 bei einer Standard-Digitalisierung einsparen. Ausschlaggebend seien hier Smart Grids, also intelligente Stromnetze, in denen Stromerzeugung und -verbrauch präzise gesteuert werden können. Solche digitalisierten Netze nutzen Sensoren, Smart Meter und Echtzeit-Datenverarbeitung, um Angebot und Nachfrage dynamisch auszugleichen.

An zweiter Stelle sieht die Studie den Gebäudesektor. Digitale Technologien könnten unter anderem die Heizkörper automatisch regeln, wenn ein Fenster geöffnet werde, oder eine Klimaanlage je nach Wetterverhältnissen und Zahl der anwesenden Personen steuern. Im Standard-Szenario könnten rund 12,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Bis zu 18,3 Millionen Tonnen seien möglich, wenn die Verbreitung smarter Technologien beschleunigt vorangetrieben werde.

In der industriellen Fertigung lassen sich der Studie zufolge bis zu 12,7 Millionen Tonnen CO2 bei einer beschleunigten Digitalisierung einsparen. Im Verkehr sei eine Verringerung von bis zu 9,3 Millionen Tonnen CO2 bei einer beschleunigten Digitalisierung möglich - gegenüber bis zu 3,5 Millionen Tonnen bei einer Standard-Digitalisierung. Die Verringerung des CO2-Fußabdrucks sei im Verkehrssektor vor allem mit einem digitalen Verkehrsnetz und einer digitalen Verkehrsoptimierung möglich. Sensoren an der Straße oder GPS in Autos würden dazu Echtzeit-Daten liefern, mit denen Ampeln geschaltet, Verkehrsströme umgeleitet oder öffentliche Verkehrsmittel verstärkt werden könnten.

Bei der Studie wurden nicht nur die potenziellen CO2-Einsparungen durch den Einsatz der digitalen Technologien kalkuliert, sondern auch die Emissionen gegengerechnet, die durch den Betrieb dieser Technologien - also Rechenzentren, Endgeräten und die Vernetzung - entstehen. Nicht berücksichtigt wurde der CO2-Fußabdruck, der bei der Herstellung der Geräte entsteht, weil die Produktion zum großen Teil nicht in Deutschland stattfindet. Aber selbst wenn man den CO2-Ausstoß bei der Herstellung berücksichtige, sei der Klimaeffekt unter dem Strich deutlich positiv - nämlich je nach Szenario zwischen 15 und 21 Prozent der Zielvorgabe, sagte Raab./chd/DP/mis

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Weitere News

Gestern 23:14 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 22:46 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 22:19 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 21:21 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer