BRATISLAVA/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Verkehrsprobleme, großflächige Stromausfälle und mehrere Verletzte haben die Behörden nach heftigen Stürmen in Polen, Tschechien und der Slowakei am Wochenende gemeldet. Die Feuerwehren wurden am Samstag und Sonntag zu mehreren Tausend Einsätzen gerufen. Meist waren auf Straßen, Autos, Stromleitungen oder Häuser gestürzte Bäume oder vom Wind weggerissene Dächer sowie überschwemmte Straßen und Keller der Anlass. Zehntausende Haushalte waren vorübergehend ohne elektrischen Strom.

Allein in Polen zählten die Feuerwehren von Samstag bis Sonntagvormittag rund 2700 Einsätze, wie der TV-Nachrichtensender TVN24 am Sonntag berichtete. In der besonders betroffenen südostpolnischen Woiwodschaft Karpatenvorland wurden am frühen Samstagabend mehr als 78 000 Haushalte in und um die Stadt Debica vom Strom abgeschnitten, weil alle vier in die Region führenden Hochspannungsleitungen zugleich ausfielen.

Im Krankenhaus der Stadt mussten deshalb die Intensivstation evakuiert und mehrere Notfallpatienten in andere Krankenhäuser gebracht werden. Die Woiwodschaft Karpatenvorland meldete außerdem mindestens fünf Verletzte durch wetterbedingte Unfälle. In der Nachbarregion Kleinpolen wurden nach Feuerwehrangaben etwa 150 Hausdächer beschädigt, davon mehr als 30 komplett weggerissen. Ähnliche Schäden meldeten auch andere Regionen Polens.

In Tschechien waren am Sonntagmorgen mehr als 30 000 Haushalte ohne Strom, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete. Mehrere Eisenbahnverbindungen waren durch umgestürzte Bäume blockiert, zahlreiche Straßen überschwemmt. Die Landwirtschaft meldete schwere Schäden durch Wind und Starkregen, besonders betroffen waren Hopfenfelder.

Auch in der Slowakei waren wichtige Straßenverbindungen vor allem im Norden wegen umgestürzter Bäume oder Überschwemmungen gesperrt. Am Samstagabend waren über 40 000 Haushalte ohne Strom. Weil wichtige Hochspannungsleitungen durch gebirgige Wälder führen, sei es zuweilen zeitaufwendig, den Ort des Leitungsschadens überhaupt zu erreichen, berichtete die Nachrichtenagentur TASR unter Berufung auf Stromversorger./ct/DP/he