NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen sind am Mittwoch stabil in den Handel gegangen. Die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Fitch spielte am Markt zunächst keine größere Rolle. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) lag zum Start in etwa auf Vortagsniveau bei 110,86 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Anleihen betrug 4,05 Prozent.

In der Nacht auf Mittwoch entzog die große Ratingagentur Fitch den USA die Top-Bewertung. Ähnlich wie die Bonitätsprüfer von S&P, die den Schritt bereits 2011 vollzogen hatten, nannte die Agentur unter anderem den wiederkehrenden politischen Streit über die gesetzliche Schuldengrenze als Grund. Darüber hinaus verwies sie auf die hohe und steigende Staatsverschuldung der weltgrößten Volkswirtschaft.

Die Auswirkungen an den Finanzmärkten waren zunächst begrenzt: Der US-Dollar geriet zu anderen Währungen leicht unter Druck, US-Staatsanleihen reagierten kaum auf die Abstufung. Die USA verfügen über einen riesigen Finanzmarkt, für den es nur wenige Alternativen gibt.

Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), erklärte die verhaltene Marktreaktion mit einer schlichten Tatsache: "Es ist eben nicht das erste Mal". Zudem seien die Gründe für die Fitch-Entscheidung fast dieselben wie vor 12 Jahren bei S&P. Die wirtschaftlichen Folgen der Abstufung bewertete Kraemer als eher gering. "Eine Abstufung von AAA auf AA+ entspricht in Schulnoten ungefähr einer Abstufung von 1+ auf 1." Für die USA bedeute es aber einen Prestigeverlust.

Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt deuteten einmal mehr auf eine robuste Verfassung hin. Der Dienstleister ADP meldete für Juli einen deutlicheren Jobaufbau als erwartet. Die US-Zentralbank Fed könnte dadurch unter Druck gesetzt werden, da ein enger Arbeitsmarkt höhere Löhne und damit zusätzliche Inflationsgefahr nach sich ziehen kann. Am Freitag veröffentlicht die US-Regierung ihren monatlichen Bericht./bgf/jsl/jha/