Bahn blickt auf turbulentes Jahr zurück und gibt Ausblick 21.03.2024, 03:10 Uhr von dpa Jetzt kommentieren: 0

Deutsche Bahn
© Julian Stratenschulte/dpa / Das vergangene Jahr war für die Bahn und ihre Kundinnen und Kunden vor allem von der hohen Unpünktlichkeit geprägt.

Die Deutsche Bahn legt heute ihre Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor und gibt einen Ausblick auf die anstehenden Projekte für 2024 und die Jahre danach.

Dabei zeichnet sich bei einem besonders belastenden Thema vor allem für die Fahrgäste eine Lösung ab: Seit einigen Tagen verhandeln die Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wieder im seit Monaten laufenden Tarifstreit.

Sechs Arbeitskämpfe führten seit November zu erheblichen Einschränkungen im Schienenverkehr. Vor einigen Tagen äußerten sich die Tarifparteien zuversichtlich, dass sie bald eine Einigung erzielen könnten.

Viele Verspätungen

Neben den Tarifrunden mit der GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) war das vergangene Jahr für die Bahn und ihre Kundinnen und Kunden vor allem von der hohen Unpünktlichkeit geprägt. Nahezu jeder dritte Fernzug war mit einer Verspätung von mindestens sechs Minuten unterwegs. Grund dafür ist die überlastete und an vielen Stellen sanierungsbedürftige Infrastruktur, die mit der stark gewachsenen Nachfrage auf der Schiene in den vergangenen Jahren nicht mehr mithalten kann. 

Mit der Ankündigung, in den kommenden Jahren rund 40 Milliarden Euro in die Ertüchtigung des Netzes zu stecken, hatte die Bundesregierung im vergangenen Jahr für Aufbruchstimmung gesorgt. Die Bahn kündigte an, mit dem Geld Dutzende viel befahrene Korridore grundlegend zu sanieren und damit in den nächsten Jahren wieder für mehr Zuverlässigkeit zu sorgen. Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im Herbst verpasste der Euphorie einen herben Dämpfer. Der Bund ruderte zurück. Bis 2027 sollen nun noch rund 30 Milliarden Euro fließen.

Weitere Herausforderungen

Verglichen mit den Investitionssummen aus den Jahren davor ist das noch immer viel Geld. Doch die Bahn schätzt den Investitionsbedarf für diesen Zeitraum mit rund 45 Milliarden Euro deutlich höher ein. Zuletzt ist eine Diskussion darüber entbrannt, den Neu- und Ausbau von Strecken zugunsten der Sanierung zurückzustellen.

Und es gibt weitere Herausforderungen: Die Güterverkehrssparte steckt in der Krise. DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta will das Unternehmen neu aufstellen und hat sich dabei mit Betriebsräten und der Gewerkschaft EVG überworfen. Weiterhin sucht die Bahn einen Käufer für die Logistiktochter DB Schenker. Das Unternehmen musste nach Jahren des Aufwinds zuletzt deutliche Gewinneinbußen hinnehmen. Diese dürften sich auch auf die Bilanz des Gesamtkonzerns auswirken. 

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellte dem Konzern mit Blick für das vergangene Jahr ein ungenügendes Zeugnis aus. «Der aktuelle Geschäftsbericht der Deutschen Bahn zeigt ein Unternehmen in Schieflage», teilte Verbandschefin Ramona Pop mit. Unpünktliche Züge, komplizierte, oft nur digitale Angebote und ein schlechter Kundenservice – für viele Fahrgäste im öffentlichen Verkehr seien das alltägliche Erlebnisse. «Damit die Deutsche Bahn zukunftsfähig wird, müssen Kundenbedürfnisse endlich stärker berücksichtigt werden», hieß es.

© dpa-infocom, dpa:240321-99-410907/2

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. (k.A.) k.A. k.A.
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
BörsenNEWS.de
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer