LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in Großbritannien hat sich im Oktober stärker verschlechtert als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel um 1,9 Punkte auf 47,2 Punkte, wie die Marktforscher am Montag in London laut einer ersten Schätzung mitteilten. Dies ist der tiefste Stand seit Januar 2021. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 48,0 Punkte gerechnet.

Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung deutlich ein. In der Industrie fiel der Indikator von 48,4 auf 45,8 Punkte. Im Dienstleistungssektor sank er um 2,5 Punkte auf 47,5 Punkte. Damit liegt der Indikator in allen Belangen unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Das Geschäftsvertrauen der Unternehmen sei "kollabiert" und die Unternehmen blickten immer nervöser in die Zukunft, kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence. Angesichts der hohen Inflation dürfte die Bank of England weiter die Leitzinsen anheben. "Zusätzlich zu dem Zusammenbruch der politischen Stabilität, dem Stress auf den Finanzmärkten und dem Vertrauensverlust, werden die höheren Kreditkosten Spekulationen über eine besorgniserregend tiefe Rezession im Vereinigten Königreich verstärken", schreibt Williamson./jsl/jkr/mis

Quelle: dpa-AFX