VILNIUS (dpa-AFX) - Litauen hat erneut einen Mitarbeiter der russischen Botschaft in Vilnius zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung des Außenministeriums muss der Diplomat den baltischen EU- und Nato-Staat binnen fünf Tagen verlassen. Die Ausweisung wurde am Donnerstag in einer Mitteilung mit nicht näher beschriebenen Handlungen des Mannes begründet, die "nicht mit seinem diplomatischen Status vereinbar" seien. Dies ist bereits das vierte Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar, dass Litauen russische Diplomaten des Landes verweist.

Litauen hatte erstmals im März aus Solidarität mit der Ukraine vier Botschaftsmitarbeiter zur Ausreise aufgefordert. Nach Enthüllungen schwerer Gräueltaten in der Umgebung von Kiew stufte der Baltenstaat dann im April seine diplomatischen Beziehungen zu Russland zurück und wies den Botschafter aus. Auch wurde der litauische Botschafter in Moskau nach Vilnius zurückbeordert. Zuletzt wurde im Oktober der kommissarische Geschäftsträger Russlands zur unerwünschten Person erklärt./awe/DP/men

Quelle: dpa-AFX