Die Nikola-Corporation konnte nach langer Zeit mal wieder nachhaltig gute Nachrichten verkünden. Der Aktienkurs startete seit dem einen wilden Ritt in ungeahnte Höhen.

Schwieriges Börsenjahr

Seit fast einem Jahr, August 2022, ging es für Nikola sukzessive abwärts. Damals konnte noch ein heute rekordverdächtig klingender Kurs von 7,86 Euro registriert werden. Innerhalb von drei Monaten ging es unter die 3 Euro Marke und damit nicht genug: in diesem Jahr wurde vor gut einem Monat sogar an den 0,50 Euro (!) gekratzt. Nun konnten die US-Amerikaner aber mit zwei, für ihre Aktionäre, sehr guten Nachrichten punkten. Der Kurs dankte es ihnen.

Ist das ein Durchbruch?

Den gestrigen Handelstag beendete Nikola mit einem Kurssprung von 60 Prozent. Verantwortlich dafür, scheint unter anderem ein neuer Deal über den Kauf von 50 Nikola Tre Wasserstoff-Lkw zwischen BayoTech und Nikola zu sein. Die ersten 12 davon sollen in den Jahren 2023 und 2024 ausgeliefert werden. Bis dieser Deal seine ganze Wirkung entfaltet wird es möglicherweise noch etwas dauern.

Serienfertigung in Stuttgart

Als wesentlich signifikanter wird die Ankündigung betrachtet, dass der deutsche Industriegigant Bosch im traditionsreichen Werk in Stuttgart-Feuerbach mit der Serienfertigung seines Brennstoffzellen-Antriebssystems beginnt. Dieses Antriebssystem ist für den H2-Lkw gedacht, welcher im dritten Quartal 2023 auf den nordamerikanischen Markt eingeführt werden soll. Viele Anleger und Analysten sind (potentiell) berechtigterweise misstrauisch gegenüber Ankündigungen seitens Nikola. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Commitment von Bosch bedeutend.

Finanzierungsbedarf besteht

Spannend wird allerdings ob Nikola die dringend benötigte Kapitalerhöhung durchboxen kann, bis zur ersten Auslieferung muss sicherlich noch die eine oder andere Rechnung beglichen werden. Nikola vertraut hier auf eine mögliche Gesetzesänderung im Staat Delaware in den USA, welche die Zustimmungsschwelle für Mehrheiten unter den Aktionären senken würde. Am 3. August wird Nikola auch seine Zahlen veröffentlichen, da könnte es etwas klarer werden, wie hoch der Finanzierungsbedarf ist.

Börsennews Redaktion intern /TS

Quelle: BörsenNEWS.de