HARTMANN Geschäftsjahr 2022: Bedeutende Ergebnisbeiträge des

Transformationsprogramms dämpfen dominierende Krisenbelastungen

Heidenheim (ots) -

- Gesundheitsmärkte sind durch die Folgen der Pandemie und der Inflation

reduziert

- Deutlich gestiegene Material-, Transport- und Energiekosten belasten Ergebnis

- Transformationsprogramm wurde mit Investitionen i. H. v. 180 Mio. EUR

fokussiert fortgesetzt und leistet mit 100 Mio. EUR bereits hohen Beitrag zur

Profitabilität

Das Geschäftsjahr 2022 war für die HARTMANN GRUPPE und den gesamten

Gesundheitsmarkt von einer angespannten wirtschaftlichen und geopolitischen Lage

geprägt: Der Russland-Ukraine-Krieg sorgte zusätzlich für weiter deutlich

steigende Material-, Transport- und Energiekosten sowie Risiken in der

Energieversorgung. Die globalen Lieferketten waren weiterhin instabil.

Europaweit verursachte das Zusammentreffen von Corona mit wieder zunehmenden

Infektionskrankheiten hohe Krankenstände im an Pflegekräften mangelnden

Gesundheitssektor. Damit verblieb die Zahl von Operationen noch immer deutlich

unter dem Vor-Corona-Niveau. Zusätzlich bedingte die Inflation eine verringerte

Kaufkraft, die die Preis- und Nachfrageentwicklung der Konsumgüter stark

beeinflusste.

HARTMANN handelt entschlossen

Für alle neuen Herausforderungen hat HARTMANN schnell und umfassend Maßnahmen

ergriffen. Durch gezielte Preisanpassungen und Logistikoptimierungen konnte das

Unternehmen die Material- und Energiemehrkosten in Teilen ausgleichen. Schnelle

Investitionen in die Infrastruktur reduzierten die Abhängigkeit von russischem

Gas weitgehend. Darüber hinaus investierte das Unternehmen in die

Liefersicherheit für seine Kunden und erhöhte seine Bestände signifikant, trotz

der Kosten für Lagerung, Logistik und Finanzierung.

Leichter organischer Umsatzrückgang reflektiert Marktentwicklung; deutliche

Belastungen durch Material- und Transportkostensteigerungen

Die Umsatzerlöse der HARTMANN GRUPPE lagen 2022 bei 2.311,6 Mio. EUR. HARTMANN

verzeichnete insgesamt einen leichten organischen Umsatzrückgang um -0,8 %. Das

bereinigte EBITDA lag bei 190,8 Mio. EUR (Vorjahr: 240,6 Mio. EUR), die

bereinigte EBITDA-Rendite bei 8,3 %.

- Segment Inkontinenzmanagement: Die Sortimente für die ambulante Versorgung

entwickelten sich positiv. Zudem stiegen die Produktvolumina in Pflegeheimen

und Kliniken aufgrund einer wieder wachsenden Bettenbelegung. Das Berichtsjahr

war jedoch von erheblichen Steigerungen bei Rohstoff- und Transportkosten

geprägt, die über Kosteneinsparungen und Preisanpassungen nur bedingt

ausgeglichen werden konnten.

- Segment Wundversorgung: Die Strategie, in der modernen Wundversorgung mit

Innovationen Marktanteile zu gewinnen, wurde erfolgreich weitergeführt. In der

traditionellen Wundversorgung wurde die Position als starker Marktführer

behauptet. In Summe ist HARTMANN in der Wundversorgung die Nr. 1 im

europäischen Apothekenmarkt.

- Segment Infektionsmanagement: Der Händedesinfektionsmarkt in Krankenhäusern

liegt unter dem Vor-Corona-Niveau und unter dem Vorjahr, verbunden mit hohen

Lagerbeständen bei Kunden. Dies sorgte für Umsatzrückgänge. Die

Sonderkonjunktur von Untersuchungshandschuhen ist vorüber und

Materialkostenerhöhungen konnten nur teilweise an Kunden weitergegeben werden.

- Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe: Die CMC-Gruppe erzielte, genauso

wie die KOB-Gruppe, ein organisches Umsatzwachstum - bei CMC hauptsächlich

durch eine Erhöhung der Verkaufspreise von Watteprodukten, bei der KOB-Gruppe

durch eine positive Entwicklung bei Kompressionsverbänden. Die KNEIPP-Gruppe

sah sich 2022 mit einem schrumpfenden Markt für Baden und einer

inflationsbedingten Verschiebung weg von Markenprodukten konfrontiert. Die

komplementären Divisionen konnten die starken Kostenerhöhungen nur zu einem

geringen Teil an die Kunden weitergeben.

Transformationsprogramm leistet hohen Beitrag zur Profitabilität

Das 2019 gestartete Transformationsprogramm verfolgte HARTMANN trotz der

schwierigen Marktsituation mit unvermindertem Engagement. Es leistete bis

einschließlich 2022 mit kumuliert 100 Mio. EUR bereits einen sehr hohen Beitrag

zur Profitabilität von HARTMANN, der in der schwierigen Marktsituation

Krisenfestigkeit gibt. Die Investitionen waren mit gut 180 Mio. EUR im

Berichtsjahr rund doppelt so hoch wie vor Beginn des Transformationsprogramms

und ermöglichen zukünftig weitere Ergebnisbeiträge. HARTMANN investierte in

Produktinnovationen und Fertigungsanlagen und setzte strukturelle Veränderungen

zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit um.

Dividende soll bei 8,00 EUR bleiben

HARTMANN hält an seinem langjährigen Grundsatz einer auf Kontinuität

ausgerichteten Dividendenpolitik fest und schlägt eine Dividende von 8,00 EUR je

Aktie vor.

2023: Fokussierte Fortsetzung des Transformationsprogramms; Investitionen

bleiben auf hohem Niveau

HARTMANN plant 2023 weiter hohe Investitionen. Davon fließt ein bedeutender

Anteil in das größte Werk für Inkontinenzprodukte in Herbrechtingen. Zusätzlich

zu den bereits 2022 angekündigten Investitionen i. H. v. rund 40 Mio. EUR für

eine neue Produktionslinie und die Infrastruktur wurde Anfang 2023 entschieden,

in eine weitere Hochleistungsanlage und zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen 20

Mio. EUR zu investieren. Die Investitionen stärken den Standort Herbrechtingen.

Die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen bleiben für die

europäischen Volkswirtschaften und deren Gesundheitsindustrien herausfordernd:

In Deutschland steigt die Zahl unprofitabler Krankenhäuser. Es ist ein

unvermindert starker Druck auf das Konsumentengeschäft zu erwarten. Als

Inflationsausgleich sind deutliche Steigerungen bei Löhnen und Gehältern zu

erwarten Zudem wird HARTMANN nicht mehr von den Ende 2022 ausgelaufenen,

günstigen Einkaufsverträgen profitieren.

Vor diesem Hintergrund werden auch im laufenden Jahr Preisanpassungen

erforderlich sein. Das Transformationsprogramm wird erhebliche, nachhaltige und

positive Ergebnisbeiträge leisten. Diese werden jedoch die zu erwartenden

Mehrkosten sowie die aktuell geringere Nachfrage nach Produkten kurzfristig

nicht gänzlich kompensieren können. HARTMANN erwartet daher für 2023 ein

rückläufiges bereinigtes EBITDA von 145 bis 185 Mio. EUR. Gleichzeitig geht das

Unternehmen von einem moderaten organischen Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr

2023 aus.

Britta Fünfstück, CEO der HARTMANN GRUPPE: "Wir werden das

Transformationsprogramm konsequent und fokussiert fortführen und in diesem Jahr

eine Reihe innovativer und kosteneffizienter Produkte einführen, die unseren

Kunden Mehrwert bieten. Wir sind überzeugt, dass die erheblich positiven

Ergebnisbeiträge des Programms bei einer Erholung der Nachfrage- und

Einkaufsmärkte sichtbar werden. Mit unseren Mitarbeitenden werden wir mit

Leidenschaft und Engagement den Kunden ein starker Partner sein, gerade in

diesen herausfordernden Zeiten."

Hier gelangen Sie zum Geschäftsbericht 2022: Investor Relations der PAUL

HARTMANN AG (https://www.hartmann.info/en-corp/investor-relations) .

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Stephanie Reuter

PAUL HARTMANN AG

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Quelle: dpa-AFX