FREIBURG (dpa-AFX) - "Badische Zeitung" zu Einstufung des Holodomor als Genozid:

"Man tut den Initiatoren der Genozid-Erklärung gewiss nicht Unrecht, wenn man festhält, dass es diese ohne Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine, ohne seine verlogene Geschichtsklitterung und seine blutig verwirklichte Unterwerfungsfantasien wohl nicht gegeben hätte. Erst Putin hat mit seinem brutalen Krieg den deutschen Blick auf die Ukraine und ihre tragische Geschichte geschärft. Den Holodomor gerade jetzt symbolträchtig als ein sowjetisches Völkermordverbrechen an den Ukrainern zu bewerten, ist daher auch ein Akt der Solidarität mit dem überfallenen Land. Entwertet dies das Genozid-Urteil? Nein, es ist eher ein Akt später Erkenntnis. Deutsche sollten aber immer hinzufügen, dass auch sie vor der Geschichte die Verantwortung für grausamste Verbrechen in der Ukraine tragen."/be/DP/jha

Quelle: dpa-AFX