LUHANSK (dpa-AFX) - In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Separatistenhochburg Luhansk hat ein Gericht zwei örtliche Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu je 13 Jahren Haft verurteilt. Die Urteile ergingen wegen angeblicher Spionage für die Ukraine und die Vereinigten Staaten, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag meldete. Einer der OSZE-Männer habe von August 2021 bis April 2022 "Belege über die Bewegung von Militärtechnik und Waffen und ebenfalls die Verlegung von Einheiten" gesammelt.

"Ich fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung", sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid in Wien über die zwei Verurteilten und einen weiteren OSZE-Kollegen, der festgenommen wurde. Die Männer seien in der Ukraine nur ihren Dienstpflichten nachgekommen, die ihnen von den 57 Mitgliedsländern der OSZE aufgetragen worden waren, sagte Schmid. Sie wies damit indirekt darauf hin, dass Russland ursprünglich das Mandat der Beobachtermission unterstützt hatte.

Die OSZE war seit 2014 unter anderem für die Überwachung eines vereinbarten Abzugs von Waffen entlang der Frontlinie zwischen den von Russland unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee zuständig. Die Beobachtermission stellte ihre Tätigkeit mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ende Februar ein. Teile der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk standen bereits seit dem Frühjahr 2014 unter Kontrolle der moskautreuen Kräfte./ast/DP/jha

Quelle: dpa-AFX