BERLIN (dpa-AFX) - Die Berliner Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD gehen in die nächste Phase. Von diesem Montag an treffen sich die 13 Arbeitsgruppen, um über Fachthemen zu beraten. Dabei verhandeln jeweils in der Regel acht Experten beider Parteien über die Details zu Themen von Justiz über Klimaschutz, Arbeit und Soziales bis Haushalt und Finanzen. An diesem Mittwoch will dann die sogenannte Dachgruppe - das Kernteam der Verhandler mit Spitzenpolitikern von CDU und SPD - zum zweiten Mal zusammenkommen. Die Parteien hatten in der vergangenen Woche die Koalitionsverhandlungen aufgenommen und bereits erste Einigungen über Themen vorgelegt.

CDU und SPD drücken aufs Tempo: Ende März oder Anfang April soll der Koalitionsvertrag vorliegen. Bei der CDU soll anschließend bei einem Parteitag darüber abgestimmt werden. Die SPD hat sich für ein Mitgliedervotum entschieden - das Ergebnis soll am 23. April vorliegen und bekanntgegeben werden.

Vor der Entscheidung für Koalitionsverhandlungen mit der CDU hatte die SPD auch mit Grünen und Linken gesprochen, mit denen sie seit 2016 Berlin regiert. Die CDU sprach neben der SPD auch mit den Grünen.

Berlins noch amtierende Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, die zugleich SPD-Landesvorsitzende ist, räumte am Wochenende ein, dass in den eigenen Reihen Überzeugungs- und Kommunikationsarbeit zu leisten sei für ein Bündnis mit der CDU. Besonders groß ist die Ablehnung bei den Jusos: Ein Antrag des Landesvorstandes mit dem Titel "NoGroKo - Berlin geht nur mit links" erhielt am Samstag die sehr große Mehrheit der etwa 80 Delegierten einer Juso-Konferenz. Alle Redner lehnten die CDU als Koalitionspartner entschieden ab.

Die SPD-Jugendorganisation fordert die Fortsetzung der Koalition mit Grünen und Linken. Sollten die Berliner SPD-Mitglieder im Sinne der Jusos entscheiden und eine Koalition mit der CDU ablehnen, sieht Giffey ihre Partei in der Opposition.

Bei der Wiederholungswahl am 12. Februar hatte die CDU mit 28,2 Prozent vorne gelegen, SPD und Grüne erhielten beide 18,4 Prozent, mit einem Vorsprung von 53 Stimmen für die SPD, die Linke kam auf 12,2 Prozent./mvk/DP/zb

Quelle: dpa-AFX