Der Weltmarktführer aus Taiwan hat starke Zahlen präsentiert. Vor allem im Automotive-Bereich stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Mit einer eigenen Fabrik in Deutschland will man jetzt die Lieferketten stärken.

Im dritten Quartal legte der Umsatz des Chip-Bauers um 48 Prozent zu - was allerdings durch den schwachen Taiwan Dollar begünstigt wurde. Die Marge und der operative Cashflow konnten ebenfalls wachsen.

Besonders schnell wuchsen das Geschäft mit Lösungen für Hochleistungsrechner und die bislang noch kleine, aber zukunftsträchtige Automotive-Sparte.

Die Analysten der DZ-Bank sind sehr zuversichtlich, dass sich TSMC dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen kann und auch 2023 weiter wachsen wird. Positiv erwähnen die Experten, dass das Unternehmen von den US-Exportbeschränkungen wohl nicht allzu stark getroffen werde. "Die USA haben eine Genehmigung für Lieferungen an eine TSMC-Fabrik in China erteilt, deren Gültigkeit auf ein Jahr begrenzt ist", schreibt Analyst Ingo Wermann in einem neuen Report. "Die zunehmenden handelspolitischen Spannungen zwischen China und den USA dürften dazu führen, dass TSMC künftig - auch auf Druck der Vereinigten Staaten - mehr Fabriken in den USA errichten wird."

Auch Europa will auf dem Halbleiter-Markt wieder angreifen. Mit dem European Chips Act, den die EU in diesem Jahr verabschiedet hat, will der Kontinent seinen Marktanteil bei der Produktion dieser Schlüsseltechnologie bis 2030 verdoppeln. Bis zu 43 Milliarden Euro stehen dafür zur Verfügung.

Nachdem Intel vor einigen Monaten bereits eine neue Fabrik in Magdeburg angekündigt hat, zieht es TSMC wohl in den Großraum Dresden. Das berichtete in dieser Woche das Wirtschaftsmagazin Capital. Noch im Oktober könnte eine Delegation aus Taiwan nach Sachsen reisen.

DZ-Bank-Analyst Wermann sieht zwar Herausforderungen auf TSMC zukommen. Er hält diese allerdings für beherrschbar. "Die 3Q22-Zahlen und die 4Q22-Prognose lagen über der Markterwartung. Das erste Halbjahr 2023 dürfte dagegen unter der geringeren Nachfrage nach Chips für Smartphones und PC leiden. Die Belastungen aufgrund der strengeren Export-Regeln nach China sind laut TSMC beherrschbar. Für den Kauf der Aktie sprechen unseres Erachtens zudem die hohe Ertragskraft und die sehr solide Bilanz."

Sein Urteil lautet weiterhin "Kaufen", den Fair Value reduziert er jedoch von 120 auf 105 US-Dollar. Aktuell notiert die Aktie bei rund 66 US-Dollar.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online