Die Bilanzsaison der hierzulande börsennotierten Unternehmen erreicht in diesem Monat traditionell ihren Höhepunkt. Viele Firmen haben ihre (zumindest vorläufigen) Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bereits veröffentlicht, andere folgen in den kommenden Tagen. Spätestens sobald feststeht, wie hoch der erzielte Gewinn ausfällt, machen sich die Firmenlenker Gedanken darüber, in welchem Ausmaß sie ihre Aktionäre daran beteiligen wollen oder können. Die entsprechende Ausschüttung erfolgt dann in Form einer zumeist jährlichen Dividende, die von der Hauptversammlung aber erst noch abgesegnet werden muss. An der deutschen Börse stehen diese für viele Aktionäre sehr wichtigen Termine bei den meisten Unternehmen im April oder im Mai an.

Neuer Ausschüttungsrekord im DAX

Da sich Marktteilnehmer mit Fokus auf Dividendenzahlungen bereits im Vorfeld entsprechend positionieren, kann sich ein Blick auf die erwarteten Ausschüttungen schon jetzt lohnen. Insgesamt sieht es hier sehr erfreulich aus. Weil die Unternehmen im vergangenen Jahr gut verdient haben, rechnen Marktbeobachter für den DAX mit einem Anstieg der Ausschüttungssumme um ca. neun Prozent auf rund 55 Mrd. Euro. Damit wäre ein neuer Rekordwert erreicht. Begünstigt wird das auch durch das Ausscheiden von Linde aus dem DAX. Zwar kam dafür mit der Commerzbank kein starker Dividendenzahler in den Index. Dafür erhielten aber andere Aktien mit einer relativ hohen Ausschüttung eine stärkere Gewichtung, was sich entsprechend positiv auswirkt, weil es die durchschnittliche Dividendenrendite nach oben zieht. Aber nicht nur dieser kosmetische Effekt trägt zu dem wahrscheinlichen neuen Dividenden-Höchststand bei, sondern vor allem die Tatsache, dass die meisten Unternehmen ihre Dividenden anheben wollen.


Salah-Eddine Bouhmidi ist Head of Markets beim Onlinebroker IG Europe GmbH und für das Marktresearch in Deutschland, Österreich und den Niederlanden verantwortlich. Bouhmidi beschäftigt sich seit über 15 Jahren professionell mit dem aktuellen Börsengeschehen. Im Zuge dessen entwickelte er die so genannten Bouhmidi-Bänder, einen innovativen und auf verschiedene Assetklassen übertragbaren Volatilitätsindikator.




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Quelle: IG Europe