PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hat die Kontrollen an der Grenze zur Slowakei zur Bekämpfung der illegalen Migration verteidigt. "Diese Maßnahme, die wir ergriffen haben, funktioniert tatsächlich", sagte der liberalkonservative Politiker am Mittwoch in Prag. Das Kabinett hatte zuletzt beschlossen, die Personenkontrollen bis Mitte Dezember zu verlängern.

Daran regt sich zunehmend schärfere Kritik aus Bratislava: Das, was an der gemeinsamen Grenze geschehe, sei "nicht normal" und könne so nicht weitergehen, sagte der slowakische Regierungschef Eduard Heger kurz vor einem Besuch in Prag. Tschechien und die Slowakei gehören eigentlich dem Schengen-Raum an, in dem Reisefreiheit herrscht. Bis Ende 1992 bildeten sie einen gemeinsamen Staat, die Tschechoslowakei.

Seit Ende September hat die tschechische Polizei 8840 illegal eingereiste Personen registriert. Davon wurden 2841 zurück in die Slowakei gebracht. Nach Angaben der Behörden soll es sich überwiegend um Syrer handeln, die über die sogenannte Westbalkanroute nach Westeuropa gelangen wollen. Zudem nahmen die Beamten 91 mutmaßliche Schleuser fest. Die Gesamtkosten des Einsatzes an der Grenze zur Slowakei werden auf umgerechnet mindestens zwölf Millionen Euro geschätzt./hei/DP/ngu

Quelle: dpa-AFX