WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-Kongress hat mit überparteilicher Mehrheit für einen Gesetzesentwurf gestimmt, um einen erneut drohenden Bahnstreik im Güterverkehr abzuwenden. Nach dem Repräsentantenhaus votierte am Donnerstag auch eine Mehrheit im Senat für den Gesetzestext, der eine vorläufige Tarifeinigung von September durchsetzt. Ein Streik hätte vom 9. Dezember an gedroht und die Logistikketten in der Weihnachtssaison lahmlegen können.

Der Güterbahnstreik war zunächst in letzter Minute Mitte September mit der vorläufigen Einigung abgewendet worden. Aber nicht alle Gewerkschaften stimmten zu. Sie störten sich unter anderem daran, dass darin keine bezahlten Krankheitstage vorgesehen waren. Das Repräsentantenhaus hatte am Mittwoch auch einen zweiten Entwurf verabschiedet, der den Arbeitnehmern sieben bezahlte Krankheitstage zugestehen würde. Dieses Vorhaben bekam im Senat aber keine Mehrheit.

Ein Streik hätte die US-Wirtschaft hart treffen können: Viele wichtige Rohstoffe und auch Lebensmittel werden auf der Schiene transportiert. Selbst ein kurzer Bahnstreik würde die Versorgung für Tage durcheinanderbringen. Angesichts der schwachen Konjunktur und hohen Inflation galt ein Streik als gefährlich und hätte nach Schätzungen der Industrie ein bis zwei Milliarden Dollar pro Tag kosten können.

US-Präsident Joe Biden muss das Gesetz noch unterzeichnen. Der Demokrat hatte die Spitzen beider Parteien im Kongress zuvor aufgerufen, einen Streik zu verhindern./jac/DP/jha

Quelle: dpa-AFX