POTSDAM/HANNOVER (dpa-AFX) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dringt auf schnellere Hilfen der Bundesregierung in der Energiekrise. "Ich bin schon ziemlich sauer. Wir brauchen eine höhere Geschwindigkeit", sagte Woidke am Freitag im Deutschlandfunk anlässlich der Beratungen der Länderchefs in Hannover. "Wir brauchen jetzt schnelle Antworten aus Berlin." Er hält eine Gaspreisbremse im März für zu spät: "Wir müssen den Menschen helfen, durch diese kommenden schweren Monate zu kommen und das kann nicht erst im März passieren." Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte zur Entlastung wegen der steigenden Energiepreise das Vorziehen der geplanten Gaspreisbremse von März auf Januar 2023 gefordert.

Der Brandenburger Regierungschef warnte vor wachsender Unsicherheit: "Es ist im Land bei uns - auch in Brandenburg - eine so große Verunsicherung und teilweise Angst bei den Menschen, das habe ich so noch nicht erlebt", sagte Woidke. "Und ich habe wirklich viel erlebt, die 90er Jahre waren bei uns nicht einfach mit über 30 Prozent Arbeitslosigkeit in Teilen des Landes. Aber was wir momentan erleben, ist viel, viel weitgehender und deswegen brauchen wir schnelle Antworten der Politik."

Der SPD-Politiker begrüßte das vorläufige Weiterlaufen von drei Atomkraftwerken. "Wir haben den Kompromiss, der da gefunden worden ist, immer unterstützt, weil es einfach widersinnig ist, in einer Zeit, in der Deutschland in der größten Energiekrise ist, Kapazitäten vom Netz zu nehmen - unabhängig davon, ob das Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke sind", sagte Woidke. "Wir werden ja nicht so doof sein - Entschuldigung -, Atomenergie oder -kraftwerke abzuschalten, wenn wir da hinterher nicht sicher sind, dass wir die Energieversorgung in Deutschland und Europa absichern."/vr/DP/mis

Quelle: dpa-AFX