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La Française Group: Kommentar zu den US-Zwischenwahlen

21.10.2022 / 09:07 CET/CEST
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Kommentar zu den US-Zwischenwahlen


von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

In der Vergangenheit waren die Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten statistisch gesehen ein Wendepunkt für die Finanzmärkte und insbesondere für die Aktienmärkte.

  • US-Aktienmärkte haben in der Regel im Jahr vor den Zwischenwahlen eine unterdurchschnittliche Performance erzielt. Die durchschnittliche 12-Monats-Rendite des S&P 500 vor den Zwischenwahlen liegt nahe 0 und damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 8,1 %.
  • Anders verhält es sich nach den Zwischenwahlen, wo der S&P 500 in den 12 Monaten nach den Zwischenwahlen eine überdurchschnittliche Rendite von 16,3 % erzielt. Dies gilt insbesondere für die Ein- und Dreimonatszeiträume nach den Zwischenwahlen.

Die eigentliche Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: „Sind diese Daten relevant oder nur Zufall?“ Wir neigen aus zwei Gründen zu der Annahme, dass es sich um einen reinen Zufall handelt:

  • Unter der Annahme, dass Wahlen Unsicherheiten beseitigen, müssten sich Aktienmärkte erholen. Allerdings steht dies im Widerspruch zu der Tatsache, dass der Ausgang der Zwischenwahlen (Demokraten versus Republikaner) keinen spürbaren Einfluss auf die Gesamtperformance der Aktienmärkte hat.
  • Ein Blick auf die Daten zeigt auch, dass negative Marktrenditen vor den Zwischenwahlen in den 1960er und 1970er Jahren vorherrschten. Lässt man diesen Zeitraum bei der Analyse außer Acht, so entspricht die durchschnittliche 12-Monats-Rendite des S&P 500 vor den Zwischenwahlen in etwa der durchschnittlichen Jahresperformance des Index.

Mit Blick auf die möglichen Ergebnisse der Zwischenwahlen 2022 scheint es am 8. November am wahrscheinlichsten, dass die Demokraten den Senat behalten und die Republikaner das Repräsentantenhaus gewinnen. Dieses Szenario führte in der Vergangenheit zu zahlreichen Verfahrensfragen, teilweisen Regierungsstillständen und Diskussionen über die Schuldengrenze, was im Grunde zu Stillstand führte.

Das nächste wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Demokraten beide Kammern gewinnen. Dies könnte zu höheren Ausgaben mit weiteren „Build Back Better“-Gesetzen hinsichtlich staatlicher Studentenkredite, grüner Klima-Infrastruktur oder Kinderbetreuung führen.

Im unwahrscheinlichsten Szenario, bei dem die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat erringen würden, würden die Republikaner wahrscheinlich versuchen, ein Steuer- und Einwanderungsgesetz zu verabschieden. Doch ohne eine „Super-Mehrheit“ (60 Sitze) müssten sie mit Demokraten rechnen, die die Filibuster-Regel[1] anwenden.

Finanzmarktbeobachter mögen die Zwischenwahlen als Erklärung für die Bewegungen am US-Aktienmarkt um den 8. November heranziehen, doch handelt es sich dabei unseres Erachtens hauptsächlich um ein „Getöse“, das auf lange Sicht wenig bis gar keine Auswirkungen hat. Ein Sieg der Demokraten in beiden Kammern würde allenfalls zu höheren Ausgaben führen, was wiederum höhere Zinsen und einen stärkeren US-Dollar zur Folge haben könnte.
 

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[1] Eine im amerikanischen Senat von Minderheiten geübte Praktik, durch Marathonreden Parlamentsbeschlüsse zu verzögern oder zu verhindern.



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