Chinesische Aktien könnten 2023 zu den großen Gewinnern gehören. Wer bei welchen China-Aktien ein Aufwärts-Momentum sieht.

Die Streitigkeiten um Regulierungen zwischen den USA und China haben China-Werte in den vergangenen 24 Monaten erheblich belastet. Hinzu kamen die strengen Corona-Auflagen der chinesischen Regierung, die ebenfalls die Performance der Unternehmen negativ beeinträchtigten. Nun könnte sich das Blatt wenden.

Mark Haefele, CIO bei UBS Global Wealth Management, sieht Aufwärtspotenzial bei chinesischen Internet-Aktien. "Nachdem sie ihre operative Effizienz in den letzten Jahren unter schwierigen Bedingungen optimiert haben, sind wir der Meinung, dass chinesische Internetplattformen in der Lage sind, mit besseren Margen zu arbeiten", so der UBS-Experte.

Positiv sei zu bewerten, dass US-Wirtschaftsprüfer Einblick in die Finanzbücher einiger chinesischer Unternehmen erhalten haben. Die Gefahr eines Delistings an der US-Börse sei dadurch geringer, so die UBS. "Wir erwarten eine anhaltend positive Bewertung des chinesischen Internetsektors, wenn weitere Fortschritte erzielt werden", schrieb das Team von Haefele. "Die Anleger könnten sich wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren, wenn der regulatorische Überhang allmählich abgebaut wird."

Zudem scheint Peking von seiner harten Null-Covid-Politik abzuweichen. Die strikten Auflagen setzten chinesischen Unternehmen in den vergangenen Monaten enorm zu. Schwache Quartalsberichte waren die Konsequenz. Die Kursänderung der Politik lässt Anleger wieder auf mehr hoffen. Hongkongs führender Aktienindex Hang-Seng ist innerhalb eines Monats um ungefähr acht Prozent gestiegen.

Das UBS-Team bleibt in seinem Asien-Portfolio neutral gegenüber chinesischen Aktien. Bei Internet-Aktien ist es optimistischer, denn diese könnten von "Chinas allmählichem Ausstieg aus der Nullzins-Politik profitieren".

Positiv gestimmt ist auch John Leiper. Dem CIO von Titan Asset Management zufolge könnte jetzt ein guter Zeitpunkt für Anleger sein, um chinesische Aktien zu kaufen. Die Bewertungen erscheinen "im historischen Vergleich und im Vergleich zu den globalen Wettbewerbern günstig. Historisch betrachtet dauern Bärenmärkte in der Regel etwa ein Jahr und haben einen durchschnittlichen Rückgang von etwa 40 Prozent. Der jetzige Ausverkauf ist sowohl vom Ausmaß als auch von der Dauer her länger als dieser Durchschnitt, und wenn man sich die Leerverkaufsquote ansieht, könnte dies aus Sicht der Contrarian-Sentiments ein guter Zeitpunkt sein, um in den Markt einzusteigen", zitiert ihn CNBC.

Weiteres Aufwärtspotenzial macht auch Morgan Stanley aus. Die US-Bank glaubt, dass der chinesische Markt die Wiedereröffnung noch nicht eingepreist hat. Chinesische Offshore-Aktien sowie zyklische Konsumgüter-Aktien legt die Investitionsbank ihren Kunden nahe.

Ein Liebling aus dem Reich der Mitte ist zudem Alibaba. Die Aktie des E-Commerce-Riesen fiel in den vergangenen drei Jahren um knapp 60 Prozent. Die Mehrheit der von FactSet befragten Analysten bewertet den Online-Riesen mit "Kaufen". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 134 US-Dollar. Derzeit steht sie bei circa 86 US-Dollar.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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