Die Aktien von Snap sind schwer angeschlagen. Zu sehr enttäuschten die Zahlen der Snapchat-Muttergesellschaft für das vergangene Quartal. Wie soll es weitergehen?

Snap verzeichnete einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal. Damit hatten die Marktexperten gerechnet, aber nicht mit dem Nettoverlust von 288,5 Millionen US-Dollar. Die Aktie fiel um zeitweise 16 Prozent. Die Hoffnungen der Snap-Anleger auf ein besseres Börsenjahr 2023 zerschlugen sich.

"Wir sind weiterhin mit erheblichem Gegenwind konfrontiert, während wir versuchen, das Umsatzwachstum zu beschleunigen. Wir machen Fortschritte bei der Verbesserung der Kapitalrendite für Werbetreibende und bei der Innovation zur Vertiefung des Engagements unserer Community", sagte CEO Evan Spiegel bei der Präsentation des Quartalberichts.

Die Verantwortlichen der Social-Media-App rechnendamit, dass der Umsatz im ersten Quartal 2023 zwischen zehn und zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken werde. Etwas zuversichtlicher ist Spiegel beim bereinigten EBITDA, das seiner Meinung nach im ersten Quartal ausgeglichen sein werde.

Die Zahl der Snapchat-Nutzer bewege sich laut dpa bei circa 375 Millionen. Diese Zahl könnte sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 noch auf bis zu 384 Millionen nach oben schrauben, so das Unternehmen. Probleme bei der Neukundengewinnung machen Snap die Daten-Schutzänderungen von Apple. iPhone-Nutzer müssten demnach erst dem Tracking von Werbung zustimmen. Das schreckt potenzielle User ab. Dass die Snap-Aktie auf Jahressicht insgesamt rund 70 Prozent an Wert einbüßte, lag auch an den verminderten Werbeeinnahmen infolge des schwierigen Marktumfeldes im Jahr 2022.

Bereits im August 2022 kündigte Snap an, jede fünfte Stelle zu streichen, um Kosten zu senken. Darüber hinaus baut das Unternehmen sein Abo-Modell Snapchat+ stetig aus, das zuletzt über zwei Millionen Nutzer abschlossen. Kunden, die im Monat 3,99 US-Dollar für dieses Abo hinblättern, erhalten eine Reihe von exklusiven Funktionen in der Messaging-App.

Zwar belaufen sich die Einnahmen durch den Premium-Dienst auf 95 Millionen US-Dollar. Nicht wenig, wie das Tech- und Wirtschaftsportal The Information findet. "Aber ein Abonnementgeschäft zu starten, das sich an Ihre treuen Fans richtet, ist der einfache Teil. Es beständig zu erweitern, wird viel schwieriger sein und erfordert mehr Fokus und Kompromisse bei den Funktionen zwischen dem Abonnement und dem Kerndienst", so die Gründerin und Chef-Herausgeberin von The Information Jessica Lessin.

Momentan wirke Snap wie ein Unternehmen, das sich gegen die Zukunft absichere – oder eher nach einem Rettungsring greife, während es versuche, sein Kerngeschäft über Wasser zu halten. "In solchen Zeiten ist Konzentration der Schlüssel. Snap scheint sie zu brauchen", so Lessin.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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