Fonds sind langweilig? Von wegen: In ihnen steckt geballtes Experten-Wissen, von dem Anleger profitieren können. Drei aktuelle Top-Fonds mit starken Performances.

Wer sich auf eigene Faust ein Aktiendepot zusammenstellt, kennt den Aufwand, der damit verbunden ist: Zunächst muss man aussichtsreiche Unternehmen erst einmal finden. Dann geht es darum, deren Potenzial für die eigenen Anlageziele einzuschätzen. Hierfür sollte man sich möglichst breit gefächert informieren, Kennzahlen und Chartbilder studieren und vielleicht auch die ein oder andere Analystenmeinung lesen. Was man als Privatanleger bei all dem gebotenen Aufwand aber schlicht nicht leisten kann: Sich mit den Unternehmenslenkern und Finanzvorständen zu unterhalten, sich Produkt-Präsentationen zusenden zu lassen oder spezielle Researchmethoden anzuwenden.

Doch genau dies machen tagtäglich ganze Abteilungen in den verschiedenen Fonds- und Investmentgesellschaften. Die Ansätze sind unterschiedlich: Während manche top-down von ganzen makroökonomischen Entwicklungen auf chancenreiche Unternehmen schließen, betreiben andere zum Beispiel Stockpicking und suchen sich gezielt starke Aktiengesellschaften aus. Aktienfonds können zudem global breit gestreut investieren oder aber länder- oder branchenspezifisch vorgehen. Als Anleger muss man sich hier lediglich für das individuell passende Konzept entscheiden und kann sich ansonsten bequem zurücklehnen: Die Titelanalyse und -überwachung übernehmen die Profis, die das Portfolio ständig im Blick behalten und nachjustieren. Zwar lassen sich die Fondsgesellschaften diese Leistung mitunter signifikant vergüten, abzulesen an der sogenannten Managementgebühr. Wer aber einen erfolgreichen Fonds mit starker Performance für sich gefunden hat, dürfte diesen Gebühren ebenfalls etwas entspannter gegenüberstehen.

Spannende Anregungen durch Blick ins Portfolio

Doch auch Anleger, die keine Fonds in ihrer Investmentstrategie haben wollen, können von den Profi-Produkten profitieren: Oftmals finden sich in den jeweiligen Fonds-Portfolios neben den allseits bekannten Playern auch Hidden Champions oder sonstige spannende Titel, die man als Inspiration für die eigene Depotzusammenstellung heranziehen könnte.  

Obwohl Fonds in sich breit gestreut sind – und der Anteil der einzelnen Portfoliounternehmen in der Regel im unteren einstelligen Bereich liegt – sollten Anleger auch hier mögliche Wertschwankungen einkalkulieren. Am besten: Mehrere Fonds oder auch ETFs und Einzelaktien aus verschiedenen Branchen aussuchen und das zur Verfügung stehende Investitionskapital breit streuen, damit Verluste nicht so stark zu Buche schlagen.

Aus dem rund 18.000 Fonds umfassenden Angebot von Smartbroker nachfolgend drei Top-Performer, die einen beeindruckenden bisherigen Jahresverlauf hinter sich gebracht haben. Alle aufgeführten Fonds sind über Smartbroker ohne den branchenüblichen Ausgabeaufschlag erhältlich (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten) und lassen sich alternativ zur Einmalanlage auch als Sparplan einrichten.

Wachstumsstarke Unternehmen weltweit: Der Morgan Stanley Global Endurance Fund

Der Morgan Stanley Global Endurance Fund (USD) A (WKN: A2PRCA) zielt auf eine langfristige Wachstumsstrategie ab. Das Fondsmanagement rund um Executive Director Manas Gautam investiert hierfür in „hochwertige, etablierte und aufstrebende Qualitätsunternehmen aus aller Welt“, beschreibt es das aktuelle Factsheet zum Fonds. Die in Frage kommenden Unternehmen sollen sich durch Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz, attraktive Geschäftsmodelle und langfristige Wachstumsaussichten auszeichnen. Bislang gelang dies überaus erfolgreich: Im laufenden Jahr konnten Anleger mit dem Aktienfonds ein deutlich zweistelliges Plus verbuchen.

Aufgelegt wurde der Global Endurance Fund im Jahr 2019, das im Fonds gehaltene Gesamtvermögen gibt die Gesellschaft mit rund 47,10 Millionen US-Dollar an. Die Managementgebühr beträgt 1,60 Prozent, die laufenden Kosten 1,84 Prozent.

Was erhält der Anleger im Gegenzug? Im Portfolio finden sich aktuell 26 Positionen, die sich auf verschiedene Länder verteilen. Mit etwa 64 Prozent dominieren hierbei die USA. Nach Branchen nehmen Nicht-Basiskonsumgüter (41,9 Prozent), Informationstechnologie (rund 27 Prozent) und das Gesundheitswesen (rund 9,9 Prozent) den Löwenanteil ein.

Die drei Top-Holdings dürften eher unbekannt sein. An erster Stelle steht der Bodenbelagshersteller Victoria plc. Teppichböden, Fliesen, Unterböden, Kunstrasen – das Unternehmen bedient unterschiedlichste Kundenbedürfnisse. Den Hauptumsatz macht Victoria im Vereinigten Königreich. Der Aktienkurs sah zuletzt lang- und kurzfristig positiv aus. An zweiter Position findet sich Cricut, ebenfalls ein eher „exotischer“ Wert. Cricut verkauft Schneidemaschinen, die per App gesteuert werden und Einladungskarten, Dekoartikel oder Kleidung herstellen können. Zwar schwächelte der Aktienkurs zuletzt, längerfristig konnte das Unternehmen aber Renditebeiträge zum Fondsportfolio beisteuern. Ein weiteres Portfoliounternehmen ist Fastly Inc., eine US-amerikanische Cloud-Plattform, die im laufenden Jahr eine beachtliche Börsenperformance abgeliefert hatte.

Kurzprofil: Ein global anlegender Aktienfonds, der mit eher außergewöhnlichen Picks überrascht.

Innovative Online-Unternehmen: Der BIT Global Internet Leaders

Der Berliner Unternehmer und Seriengründer Jan Beckers ging mit seinem BIT Global Internet Leaders-Fonds vor ein paar Jahren unter die Fondsinitiatoren und kann auch hier auf Erfolge zurückblicken. Mit dem BIT Global Internet Leaders 30 R – I (WKN: A2N812) können sich Anleger die Expertise und die Marktzugänge des Start-up-Profis zunutze machen. Der Fonds hat ein zweistelliges Plus in der bisherigen Jahresbilanz stehen. Wie es im aktuellen Factsheet heißt, lieferten die größten Portfoliounternehmen aufgrund guter Ergebnisse im ersten Quartal starke Performancebeiträge. BIT Capital hebt hier vor allem Nu Holdings hervor, deren digitale Bankplattform ein Rekordergebnis eingefahren habe. Auch Uber, so die Fondsgesellschaft im Factsheet weiter, habe nach einer sehr langen Durststrecke nun eine „dominante Wettbewerbsposition“ erreicht. Dies spiegelt sich momentan auch im Aktienkurs wider. Ein weiteres Portfoliounternehmen, Hims & Hers, dürfte wiederum etwas unbekannter sein: Der Telemedizinanbieter verkauft Medikamente und Pflegeprodukte online. Des Weiteren finden sich im Portfolio aber auch viele große Namen, an denen man im Internet-Business nicht vorbei kommt: Microsoft gehört ebenfalls zu den Investments des Fonds wie Amazon, NVIDIA oder Meta Platforms.

Der BIT Global Internet Leaders wurde 2019 aufgelegt, die Fondswährung lautet auf Euro. Aktuell beträgt das Fondsvermögen rund 320,1 Millionen Euro. Es wird eine Verwaltungsvergütung in Höhe von bis zu 1,87 Prozent erhoben. Alternativ zur beschriebenen Tranche ist der Fonds auch als BIT Global Internet Leaders 30 R – III (WKN: A2N814) erhältlich. Diese Variante unterscheidet sich in den Kosten: Die Tranche berechnet nach Angaben der Fondsgesellschaft „neben einer Verwaltungsvergütung von bis zu 0,07 Prozent über der Hurdle Rate von sieben Prozent p.a. eine Performancevergütung von 30 Prozent (mit High Watermark)“.

Kurz-Profil: Hier bringt der Internetunternehmer Jan Beckers seine Expertise ein – bislang mit Erfolg.

Führende Tech-Unternehmen gebündelt in einem Fonds: Der T. Rowe Price Funds - Global Technology Equity Fund

Technologie-Unternehmen bleiben ein beliebtes Investment und stehen auch im Fokus zahlreicher Investmentfonds. Eine besonders gute Performance ließ sich im bisherigen Jahresverlauf mit dem T. Rowe Price Funds - Global Technology Equity Fund Qh EUR (WKN: A2AN7D) erzielen. Das Portfolio kann 30 bis 80 Titel enthalten, aktuell hält der Fonds Anteile an 41 Unternehmen. Neben den Top-Holdings Apple, Microsoft, NVIDIA und Taiwan Semiconductor finden sich in den aktuellen Top 10 zum Beispiel auch der Cloud-Computing-Anbieter ServiceNow und Entegris, ein amerikanisches Unternehmen aus der Halbleiterindustrie. Beide Unternehmen konnten im bisherigen Jahresverlauf attraktive Performances zum Gesamterfolg beisteuern.

Wie üblich im Tech-Sektor dominieren im Fondsportfolio US-Unternehmen. Die Fondswährung der hier beschriebenen Tranche lautet auf Euro, das Fondsvolumen umfasst laut Factsheet derzeit rund 528.5 Millionen US-Dollar. Die laufenden Kosten betragen 0,95 Prozent, die Managementgebühr liegt bei 0,84 Prozent. Der Fonds ist seit 2016 erhältlich und wird seit dem vergangenen Jahr von Dom Rizzo gemanagt.

Kurz-Profil: Ein bislang erfolgreicher Tech-Fonds, mit dem man sich die relevanten Player ins Depot holen kann.

Autorin: KS, Redaktion Smartbroker


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