Baisse Spread

Börsenlexikon

Eine Optionsstrategie, um von fallenden Kursen zu profitieren

Der Begriff Baisse Spread ist ein spezifischer Begriff aus dem Bereich der Derivate und des Optionshandels. Er bezieht sich auf eine Strategie, die darauf abzielt, von fallenden Kursen eines Basiswertes zu profitieren. Diese Strategie wird oft von Anlegern eingesetzt, die auf einen Rückgang des Marktwerts eines bestimmten Wertpapiers oder Index spekulieren.

Definition und Bedeutung

Baisse Spread ist eine Optionsstrategie, bei der der Anleger gleichzeitig eine Option kauft und eine Option verkauft, wobei beide Optionen dasselbe Ablaufdatum haben, aber unterschiedliche Ausübungspreise. Ziel dieser Strategie ist es, von einem Preisrückgang des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu profitieren. Diese Methode wird auch als Bear Spread oder Bärenspanne bezeichnet.

Die Bedeutung des Baisse Spreads liegt in seiner Fähigkeit, das Risiko zu begrenzen, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, von fallenden Kursen zu profitieren. Diese Strategie kann besonders nützlich sein, wenn ein Anleger eine moderate Marktbewegung erwartet und sich gegen größere Verluste absichern möchte.

Arten von Baisse Spread

Es gibt zwei Hauptarten von Baisse Spread, die sich durch ihre Struktur und die verwendeten Optionen unterscheiden:

  1. Bear Put Spread:

    • Der Anleger kauft eine Put-Option mit einem höheren Ausübungspreis und verkauft gleichzeitig eine Put-Option mit einem niedrigeren Ausübungspreis, beide mit demselben Ablaufdatum.
    • Diese Strategie profitiert von einem Rückgang des Basiswerts, wobei der Gewinn durch die Differenz der Ausübungspreise begrenzt ist, abzüglich der Nettokosten der Prämien.
  2. Bear Call Spread:

    • Der Anleger verkauft eine Call-Option mit einem niedrigeren Ausübungspreis und kauft gleichzeitig eine Call-Option mit einem höheren Ausübungspreis, beide mit demselben Ablaufdatum.
    • Diese Strategie generiert einen Gewinn, wenn der Basiswert unter den niedrigeren Ausübungspreis fällt, wobei das Risiko begrenzt ist, falls der Marktpreis über den höheren Ausübungspreis steigt.

Funktionsweise eines Baisse Spread

Ein Baisse Spread wird in der Regel in folgenden Schritten aufgebaut:

  1. Marktanalyse: Der Anleger analysiert den Markt und identifiziert einen Basiswert, bei dem er einen Preisrückgang erwartet.
  2. Auswahl der Optionen: Der Anleger wählt die geeigneten Put- oder Call-Optionen mit unterschiedlichen Ausübungspreisen aus.
  3. Aufbau der Position: Der Anleger kauft und verkauft die ausgewählten Optionen gleichzeitig, um den Spread zu erstellen.
  4. Überwachung: Der Anleger überwacht die Marktbewegungen und kann die Position vor dem Ablaufdatum schließen, um Gewinne zu realisieren oder Verluste zu begrenzen.

Beispiel für einen Baisse Spread

Ein Anleger erwartet, dass der Kurs einer Aktie, die derzeit bei 100 Euro gehandelt wird, fallen wird. Um von diesem Rückgang zu profitieren, könnte er einen Bear Put Spread aufbauen:

  • Der Anleger kauft eine Put-Option mit einem Ausübungspreis von 105 Euro, die 5 Euro kostet.
  • Gleichzeitig verkauft er eine Put-Option mit einem Ausübungspreis von 95 Euro, die 2 Euro einbringt.
  • Die Nettokosten der Strategie betragen 3 Euro (5 Euro Kosten für die gekaufte Put-Option minus 2 Euro Einnahmen für die verkaufte Put-Option).

Wenn der Kurs der Aktie auf 95 Euro oder darunter fällt, wird der maximale Gewinn erzielt, der durch die Differenz der Ausübungspreise (10 Euro) abzüglich der Nettokosten (3 Euro) begrenzt ist. In diesem Fall beträgt der maximale Gewinn 7 Euro pro Aktie.

Vorteile und Risiken eines Baisse Spread

Vorteile:

  1. Begrenztes Risiko: Der maximale Verlust ist auf die Nettokosten der Strategie begrenzt.
  2. Moderater Kapitalbedarf: Diese Strategie erfordert in der Regel weniger Kapital als der Kauf von Optionen allein.
  3. Flexibilität: Der Baisse Spread kann an verschiedene Markterwartungen und Risikopräferenzen angepasst werden.

Risiken:

  1. Begrenzter Gewinn: Der potenzielle Gewinn ist durch die Differenz der Ausübungspreise begrenzt.
  2. Zeitwertverfall: Optionen verlieren mit der Zeit an Wert, was die Rentabilität der Strategie beeinflussen kann.
  3. Komplexität: Die Strategie erfordert ein gutes Verständnis der Optionsmärkte und der damit verbundenen Risiken.

Fazit

Der Baisse Spread ist eine Optionsstrategie, die darauf abzielt, von fallenden Kursen eines Basiswerts zu profitieren, während das Risiko begrenzt bleibt. Durch den gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Optionen mit unterschiedlichen Ausübungspreisen bietet diese Methode Anlegern eine Möglichkeit, moderate Marktbewegungen zu nutzen und potenzielle Verluste zu minimieren. Obwohl der Baisse Spread einige Risiken und eine gewisse Komplexität mit sich bringt, kann er für gut informierte Anleger ein wertvolles Instrument zur Umsetzung von Markterwartungen sein.

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