Double Smoothed Stochastics (DSS) Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Double Dip Nächster Begriff: Dow-Dividend-Strategie
Ein leistungsfähiger technischer Indikator, der durch doppelte Glättung präzisere Handelssignale liefert als die klassische Stochastik
Double Smoothed Stochastics (DSS) ist ein technischer Indikator aus der technischen Analyse, der eine verbesserte Version des klassischen Stochastik-Oszillators darstellt. Der DSS wurde entwickelt, um Marktschwankungen zu glätten und präzisere Handelssignale zu generieren. Durch die doppelte Glättung der Stochastik-Werte werden kurzfristige Marktrauschen reduziert, wodurch sich dieser Indikator besonders für Trendfolge- und Momentum-Strategien eignet.
Funktionsweise des DSS
Der klassische Stochastik-Oszillator misst das Verhältnis des aktuellen Kurses zur Handelsspanne eines bestimmten Zeitraums und hilft, überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen zu identifizieren. Der Double Smoothed Stochastics (DSS) verbessert diesen Ansatz durch eine doppelte Exponentialglättung, wodurch falsche Signale reduziert werden.
Die Berechnung des DSS erfolgt in mehreren Schritten:
- Berechnung der klassischen %K-Stochastik-Formel
- Erste Glättung mit einer exponentiellen Glättung (EMA)
- Dadurch wird das Marktrauschen reduziert, aber kurzfristige Trends bleiben erkennbar.
- Zweite exponentielle Glättung
- Eine weitere EMA wird angewendet, um eine noch sanftere Signalkurve zu erzeugen.
Interpretation und Anwendung
Der DSS-Indikator bewegt sich typischerweise zwischen 0 und 100, wobei folgende Zonen relevant sind:
- Überkaufte Zone (>80): Signalisiert potenzielle Marktwenden nach unten.
- Überverkaufte Zone (<20): Deutet auf eine mögliche Aufwärtsbewegung hin.
- Kreuzungen mit der Signallinie: Ein häufig verwendetes Handelssignal tritt auf, wenn die DSS-Linie die Signallinie von unten nach oben durchbricht (Kaufsignal) oder von oben nach unten schneidet (Verkaufssignal).
Beispiel für ein DSS-Handelssignal
DSS-Wert | Interpretation | Handlungsempfehlung |
---|---|---|
< 20 | Überverkauft | Kaufmöglichkeit |
> 80 | Überkauft | Verkaufsgefahr |
Kreuzen der Mittellinie (50) | Richtungswechsel | Trendbestätigung |
Vorteile des Double Smoothed Stochastics
- Reduzierung von Marktrauschen: Durch doppelte Glättung werden Fehlsignale minimiert.
- Verbesserte Trendanalyse: DSS eignet sich besonders für mittelfristige Handelsstrategien.
- Kombinierbar mit anderen Indikatoren: DSS kann mit Moving Averages, RSI oder MACD kombiniert werden.
Nachteile und Risiken
- Signalverzögerung: Durch die doppelte Glättung entstehen verzögerte Signale im Vergleich zur klassischen Stochastik.
- Nicht ideal für hochvolatile Märkte: In extrem volatilen Marktphasen kann DSS weniger präzise sein.
- Keine eigenständige Handelsstrategie: DSS sollte immer mit anderen Indikatoren zur Bestätigung verwendet werden.
Vergleich: Klassischer Stochastik-Oszillator vs. Double Smoothed Stochastics
Merkmal | Klassische Stochastik | Double Smoothed Stochastics |
---|---|---|
Empfindlichkeit | Sehr reaktionsschnell | Glättet Schwankungen |
Fehlsignale | Relativ häufig | Weniger Fehlsignale |
Glättung | Einfache Berechnung | Doppelte EMA-Glättung |
Einsatzbereiche | Kurzfristige Analysen | Mittelfristige Analysen |
Fazit
Der Double Smoothed Stochastics (DSS) ist ein leistungsfähiger technischer Indikator, der durch doppelte Glättung präzisere Handelssignale liefert als die klassische Stochastik. Er eignet sich besonders für mittelfristige Trendanalysen und kann Fehlsignale reduzieren. Dennoch sollte DSS nicht isoliert verwendet werden, sondern in Kombination mit anderen Indikatoren zur Bestätigung von Markttrends und Umkehrsignalen.