HAMBURG (dpa-AFX) - Die Privatbank Berenberg erwartet nach zwei herausfordernden Jahren bei Teamviewer eine Wende zum Positiven. Berenberg-Analyst Gustav Froberg verwies in einer am Montag vorliegenden Studie auf eine Erholung des Geschäfts mit mittelgroßen und kleinen Unternehmen (SMB-Geschäft) beim Softwarekonzern aus dem MDax . Diese Erholung werde von vielen Investoren übersehen, da sie viel zu sehr auf die Probleme der Vergangenheit fixiert seien.

In der Folge stufte Froberg die Teamviewer-Aktie von "Hold" auf "Buy" nach oben und erhöhte auch das Kursziel kräftig von 14,50 auf 21,00 Euro. Damit ist es das höchste Kursziel aller von dpa-AFX erfassten Analysten, die Teamviewer covern. Zum Wochenstart profitierte das Papier davon enorm und setzte sich an die MDax-Spitze. Die seit Mitte Februar stockende Kurserholung bekam frischen Schwung, nachdem die Aktie über 16 Euro geklettert war. Erholungstendenzen im SMB-Geschäft von Teamviewer gab es bereits im Schlussquartal, wie die Zahlen für 2022 vor einiger Zeit gezeigt hatten.

Allgemein lobte Froberg die Kundenstruktur von Teamviewer: Großkunden (Enterprise-Kunden) mit größeren Verträgen als die der SMB-Kunden repräsentierten zwar zwanzig Prozent der gesamten Billings, also der in Rechnung gestellten Umsätze, aber weniger als ein Prozent des gesamten Kundenstamms. Der Experte sieht hier großes Potenzial für künftige Preiserhöhungen. Außerdem bewertete er die Margen und den freien Barmittelzufluss als nachhaltig.

Teamviewer war einer der großen Profiteure der Corona-Pandemie, nahm sich dann aber unter anderem mit einem teuren Sponsoring-Vertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United zu viel vor. Ende 2022 handelte Teamviewer allerdings eine Ausstiegsmöglichkeit aus dem teuren Trikotsponsorenvertrag mit dem Premier-League-Club aus. Ein möglicher früherer Ausstieg könnte der Teamviewer-Aktie aus Sicht von Froberg weiteren Rückenwind liefern.

Zusätzliche Kurstreiber sieht Analyst Froberg in dem anstehenden Geschäftsbericht zum ersten Jahresviertel Anfang Mai, ebenso bei der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal im August. Hier dürften die Investoren zunehmend die Trendwende bei Teamviewer erkennen, glaubt Froberg. Er spricht daher von einem reizvollen Einstiegszeitpunkt, zumal das Teamviewer-Papier zu den am günstigsten bewerteten Aktien der Branche in Europa zähle.

Mit der Empfehlung "Buy" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Kurspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie.

Analysierendes Institut Berenberg./niw/mis/men

Veröffentlichung der Original-Studie: 14.04.2023 / 16:29 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

Quelle: dpa-AFX