Chip-Gigant vor Comeback? 06.05.2025, 14:03 Uhr Jetzt kommentieren: 0

Advanced Micro Devices (AMD) steht kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen – und die Erwartungen könnten kaum höher sein. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn über 25 % an Wert verloren hat und rund 50 % unter dem 52-Wochen-Hoch notiert, hoffen Anleger auf eine Trendwende. Neue Impulse sollen vor allem aus dem Geschäft mit Künstlicher Intelligenz kommen – einem Bereich, der trotz globaler Unsicherheiten weiter boomt.

Quartalszahlen als Weichensteller
Am 6. Mai nach Börsenschluss wird AMD die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 präsentieren. Analysten rechnen mit einem Umsatz von rund 7,12 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von etwa 30 % gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie soll im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um über 1.000 % steigen. Das wäre ein starkes Signal, besonders in einem schwachen Gesamtmarkt.

Die Erwartungen an AMD sind hoch: Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Umsatzplus von mehr als 20 % prognostiziert, beim Gewinn je Aktie könnten es über 27,5 % sein. Auch für das kommende Jahr gehen Experten von zweistelligen Wachstumsraten aus. Entsprechend richtet sich der Blick auf die Aussagen des Managements zum weiteren Jahresverlauf, insbesondere zur Entwicklung im Datacenter-Segment und zur Integration des übernommenen Unternehmens ZT Systems.

Günstige Bewertung trifft KI-Fantasie
Trotz der positiven Wachstumsaussichten ist die Bewertung der AMD-Aktie derzeit vergleichsweise niedrig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 22 – deutlich unter dem historischen Zehnjahresdurchschnitt von 38. Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt bei 134 US-Dollar, was ein Potenzial von rund 35 % bedeutet. Besonders optimistisch zeigt sich Rosenblatt Securities mit einem Kursziel von 200 US-Dollar – ein Plus von mehr als 100 % gegenüber dem aktuellen Kurs.

Im laufenden Handel notiert AMD zuletzt bei rund 88,22 € (100,80 US-Dollar). Das Tagestief lag bei 98,96 US-Dollar, das Tageshoch bei 101,46 US-Dollar. Der bisherige Tiefpunkt des Jahres wurde am 9. April bei 76,49 US-Dollar erreicht.

Zwischen Unsicherheit und Chance
Risiken bestehen dennoch: Vor allem die verschärften US-Exportbeschränkungen für Chips nach China und die wachsende Konkurrenz im KI-Markt stellen Herausforderungen dar. Gleichzeitig könnten Schwächen in klassischen Märkten wie PCs und Gaming dämpfend wirken – auch wenn bestimmte Ryzen-Prozessoren derzeit besonders gefragt sind.

Ob AMD die hochgesteckten Erwartungen erfüllen und damit neues Vertrauen am Markt gewinnen kann, entscheidet sich mit der Veröffentlichung der Zahlen. Anleger und Analysten schauen gespannt nach Santa Clara – denn eine überzeugende Performance könnte den Weg für ein starkes Comeback ebnen.

Darüber diskutieren die Nutzer

Unsere Nutzer diskutieren lebhaft über die jüngsten Kursbewegungen und die künftige Entwicklung einer prominenten Halbleiteraktie. Während einige die täglichen Schwankungen gelassen als Teil des Marktrhythmus betrachten, zeigen sich andere vorsichtig optimistisch. Besonders im Fokus steht die Marke von 100 US-Dollar, die als charttechnischer Widerstand gesehen wird. Die anstehenden Quartalszahlen werden von vielen als potenzieller Wendepunkt eingeschätzt – sowohl für den Kurs als auch für das Vertrauen der Anleger.