Forschung an Medikament gestoppt: Bayer unter Druck 

Bayer stoppte eine Phase-III-Studie des Medikaments aufgrund mangelnder Wirksamkeit, wie der Vorstand am Sonntagabend erklärte. Ein unabhängiges Gremium für wissenschaftliche Studien empfahl diesen Schritt. Bayer hatte das Studienprogramm mit Asundexian erst Anfang November ausgeweitet. Der Abbruch ist ein harter Rückschlag für das Pharmaunternehmen, denn mit dem Medikament hätten ab 2026 fünf Milliarden Euro Umsatz generiert werden sollen. 

Die Reaktion der Anleger an der Börse war von Schock geprägt. Die Aktien von Bayer sanken um über 21 Prozent auf ein Tief von 32,60 Euro, das in über 14 Jahren nicht erreicht wurde. Dies markierte den größten Kurssturz seit mindestens 32 Jahren und führte zu einem Rückgang des Börsenwerts des Pharmaunternehmens um etwa 8,7 Milliarden Euro. 

Weiterer Rückschlag bei Prozessen in den USA 

Eine weitere schlechte Nachricht überschattet den Konzern. Innerhalb kurzer Zeit verlor Bayer in den USA den vierten Glyphosat-Prozess hintereinander, nachdem zuvor neun Verfahren für das Unternehmen entschieden wurden. Ein Geschworenengericht in Missouri verurteilte Bayer zur Zahlung von insgesamt 1,56 Milliarden Dollar an die vier Kläger Daniel Anderson, Jimmy und Brenda Draeger sowie Valorie Gunther. Diese Personen führten ihre Krebserkrankungen auf die Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup von Bayer zurück.

Bayer gab bekannt, in Berufung zu gehen. "Im Unterschied zu früheren Verfahren haben die Gerichte in den jüngsten Fällen den Klägern unzulässigerweise erlaubt, die regulatorischen und wissenschaftlichen Fakten falsch darzustellen." Die Höhe des Strafschadenersatzes könnte in der Berufung reduziert werden, da sie über die Vorgaben des Obersten Gerichtshofs der USA hinausgeht. Bayer hat die Vorwürfe gegen Glyphosat stets bestritten. Behörden weltweit haben das Mittel als nicht krebserregend eingestuft. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen bewertete den Wirkstoff 2015 als "wahrscheinlich krebserregend". Es stehen noch Einigungen für etwa 52.000 der insgesamt rund 165.000 angemeldeten Ansprüche aus.