Am Freitag überraschte die Deutsche Telekom die Börse mit Geschäftszahlen, die nicht den Erwartungen entsprachen, und löste damit eine Verkaufswelle aus. Die Aktie verzeichnete als einer der größten Verlierer im Dax einen Rückgang um fast drei Prozent, was einen Tiefpunkt seit Ende 2023 markierte. Analysten, darunter Berenberg-Experte Usman Ghazi, identifizierten "einige Schönheitsfehler" im Schlussquartal des Bonner Telekommunikationsriesen, wobei vor allem ein schwächer als erwartetes Betriebsergebnis abseits der Beiträge der US-Tochter kritisiert wurde.

Strategische Manöver

Trotz eines Umsatzrückgangs konnte die Telekom im Gesamtjahr einen bemerkenswerten Gewinnsprung verzeichnen, getrieben durch den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung am Funkturmgeschäft. Der Umsatz knickte im vergangenen Jahr um 2,1 Prozent auf knapp 112 Milliarden Euro ein, doch ohne Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte hätte sich ein moderates Plus ergeben. Im Gegensatz dazu stieg der Umsatz durch Dienstleistungen wie Daten im Gesamtjahr um ein Prozent auf fast 93 Milliarden Euro.

In Deutschland überzeugte die Telekom mit 289 000 neuen Verträgen unter eigener Marke im vierten Quartal, während die Gesamtzahl der Neuzugänge bei 360 000 lag. Damit übertraf sie die Konkurrenz deutlich und demonstrierte ihre Marktführerschaft.

Telekom setzt auf Transformation trotz Herausforderungen

Für das kommende Jahr hat sich Telekom-Chef Tim Höttges ehrgeizige Ziele gesetzt: Eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns und des freien Mittelzuflusses. Analysten wie UBS-Experte Polo Tang bewerten die Telekom-Papiere als günstig, mit dem Hinweis, dass erwartbare positive Entwicklungen, wie die Verdoppelung des freien Mittelzuflusses infolge der Sprint-Fusion, noch nicht im aktuellen Aktienpreis berücksichtigt seien.

Zudem kündigte die Telekom eine um 10 Prozent erhöhte Dividende von 77 Cent je Aktie an und startete ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro, um den Wert für die Aktionäre weiter zu steigern.