Goldpreis-Rekord: Erneuter Höhenflug trotz Unsicherheit

Inmitten globaler Spannungen und geopolitischer Risiken hat der Goldpreis kürzlich ein neues Rekordhoch erreicht, indem er am Freitagmittag auf 2400,67 US-Dollar pro Feinunze kletterte, bevor er sich leicht auf 2396 Dollar abschwächte. Dieser Anstieg reflektiert die anhaltende Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen, verstärkt durch Zentralbankkäufe und die unsichere politische Lage im Nahen Osten und in der Ukraine.

Wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen die Fed-Politik

Die Widerstandsfähigkeit der US-Inflation, die zuletzt im März auf 3,5 Prozent anstieg, hat die Erwartungen an die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beeinflusst. Ursprünglich waren drei Zinssenkungen für 2024 vorgesehen; nun scheinen nur noch zwei realistisch. Die robusten Inflationsdaten und der Anstieg der Kerninflation auf 3,8 Prozent könnten die Fed veranlassen, ihre Strategie zu überdenken. Marktbeobachter rechnen derzeit mit einer wahrscheinlichen ersten Zinssenkung im September.

Experten wie Thu Lan Nguyen und Carsten Fritsch von der Commerzbank merken an, dass der Goldpreis nach den unerwartet hohen US-Inflationszahlen kurzzeitig an Schwung verlor, jedoch keine signifikante Abwärtstendenz zu erwarten ist, da keine wesentlichen US-Daten veröffentlicht werden. Jeff Currie, Rohstoffstratege bei Carlyle, weist auf steigende Rohstoffpreise hin, die zusätzlichen Druck auf die Fed ausüben könnten. Der anhaltende Anstieg der Wohn- und Benzinpreise trägt maßgeblich zu den Inflationssorgen bei, die weiterhin deutlich über dem Zielwert der Fed von zwei Prozent liegen.

Diese Entwicklungen bedeuten für Anleger eine fortlaufende Beobachtung der Goldpreise und der Zinspolitik der Fed, um mögliche Auswirkungen auf ihre Investitionsstrategien zu verstehen. Der Goldmarkt bleibt ein kritischer Indikator für die wirtschaftliche Stimmung weltweit, während Investoren gespannt die nächsten Schritte der US-Notenbank abwarten.