Die Commerzbank hat im ersten Quartal von hohen Zinserträgen und einer geringeren Risikovorsorge als im Vorjahr profitiert. Der Gewinn legte stärker als erwartet zu. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Konzern, wobei er weiteres Aufwärtspotenzial bei den Zinserträgen sieht.

Konzerngewinn nahezu verdoppelt

Die Commerzbank konnte den Konzerngewinn in den ersten drei Monaten auf 580 Millionen Euro fast verdoppeln. Analysten hatten mit einem Gewinn von 481 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn stieg um 61 Prozent auf 875 Millionen Euro.

Hoher Zinsüberschuss, niedrigere Risikovorsorge

Der Zinsüberschuss der Bank stieg um fast 40 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro. Dem standen niedrigere Provisionserträge und negative Bewertungseffekte gegenüber. Die Risikovorsorge lag nur noch bei 68 Millionen Euro, während im Vorjahr 464 Millionen Euro für ausfallgefährdete Kredite zurückgestellt wurden.

Die Bank prognostiziert einen Nettozinsertrag von etwa sieben Milliarden Euro für das Gesamtjahr. Das ist zwar mehr als die zu Jahresbeginn prognostizierten 6,5 Milliarden Euro, aber laut Analystenschätzungen sollte die Commerzbank in diesem Jahr einen Nettozinsertrag von 7,26 Milliarden Euro erzielen. Im positivsten Szenario sehen einige Analysten ein Potenzial von 7,3 Milliarden Euro auf Jahressicht. Die Kosten sollen in diesem Jahr bei 6,3 Milliarden Euro liegen. Die Risikovorsorge wird weiter bei unter 900 Millionen Euro gesehen.

Herausforderungen mit der mBank

Die Probleme bei der polnischen Tochtergesellschaft mBank belasteten das erste Quartal 2023 und könnten auch im Gesamtjahr Auswirkungen haben. Zusätzliche Rechtsrisiken im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten führten zu einer Vorsorge von 173 Millionen Euro. Dies beeinträchtigte auch die Erträge der Commerzbank, die im ersten Quartal um 4,5 Prozent unter dem Vorjahreswert lagen.

Aktienkurs der Commerzbank unter Druck

Die Commerzbank hat im ersten Quartal starke Ergebnisse präsentiert, mit einem verdoppelten Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal. Allerdings wird die Aktie nach den Zahlen stark abverkauft. Aktuell liegt die Aktie bei 9,206 Euro und damit 7,2 Prozent im Minus!

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BörsenNews-Redaktion intern / PG

Quelle: BörsenNEWS.de