NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag im US-Handel die Gewinne aus dem europäischen Geschäft ausgebaut. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0645 US-Dollar. Zuvor war sie nach schwachen Daten aus dem US-Dienstleistungssektor bereits über 1,06 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vorher noch auf 1,0500 (Donnerstag: 1,0601) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9524 (0,9433) Euro gekostet.

Die Stimmung im wichtigen US-Dienstleistungssektor hatte sich im Dezember unerwartet deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 - also zu Beginn der Corona-Krise. Er signalisiert damit auch einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Der zuvor veröffentlichte robuste Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember bewegte den Devisenmarkt hingegen kaum.

"Der Einkaufsmanagerindex abseits der Industrie enttäuscht mit dem deutlichen Rückgang und kann sich nicht oberhalb der Wachstumsschwelle halten", kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Daten. Die Zinserhöhungserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed würden so gedämpft. "Auf eine Pause im Zinszyklus zu spekulieren wäre aber verfrüht, denn noch ist die Arbeitsmarktlage angespannt und eine nachhaltige Entspannung der Lohnentwicklung nicht abzusehen", schrieb Umlauf./jsl/niw/he/ajx/he

Quelle: dpa-AFX