FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag nach schwachen US-Konjunkturdaten zugelegt. Die Gemeinschaftswährung stieg am Nachmittag auf 1,0722 US-Dollar. Zuvor hatte sie noch unter 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0690 (Freitag: 1,0763) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9355 (0,9291) Euro.

Am Nachmittag belasteten schwache US-Konjunkturdaten den Dollar. So hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor überraschenderweise eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management signalisiert nur noch ein leichtes Wachstum. Zudem stiegen die Auftragseingänge der Industrie im April weniger als von Ökonomen erwartet. Die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven blieben getrübt, schreibt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Derweil ging die Talfahrt der türkischen Lira weiter. Sie erreichte im Vergleich zum Dollar und Euro weitere historische Tiefststände. Daran änderte auch die Meldung nichts, dass sich in der Türkei die hohe Inflation im Mai erneut abschwächte. Ein entscheidender Grund für die immer noch hohe Inflation ist auch die schwache Landeswährung Lira, die Einfuhren in die Türkei verteuert. Fachleute erklären die anhaltenden Verluste der Lira vor allem mit der lockeren Geldpolitik der türkischen Notenbank. Die Ernennung von Mehmet Simsek zum Finanzminister stützte die Lira nicht. Einige Beobachter haben die Hoffnung, dass es zu einer Wende in der Wirtschaftspolitik kommen könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86323 (0,85930) britische Pfund, 149,96 (149,46) japanische Yen und 0,9732 (0,9758) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1957 Dollar gehandelt. Das waren 10 Dollar mehr als am Freitag./jsl/la/men

Quelle: dpa-AFX