HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kupferkonzern Aurubis hat wegen des mutmaßlichen Betruges vereinzelter Schrottlieferanten in dem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2022/23 deutlich weniger verdient. Das operative Vorsteuerergebnis (Ebt) sei nach vorläufigen Berechnungen von 535 auf 349 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Damit erreichte das Unternehmen das obere Ende der zuletzt veröffentlichten Prognose. Aurubis hatte aufgrund der Belastungen aus dem Fehlbestand und der wirtschaftlichen Entwicklung im vierten Quartal ein Ergebnis von 310 bis 350 Millionen Euro angepeilt.

Ende August hatten die Hamburger bekannt gegeben, dass "bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen" festgestellt wurden. Dies dürfte die Folge weiterer krimineller Handlungen sein, die über die im Juni 2023 veröffentlichten Fälle hinausgehen. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet worden. Damals hatte der Konzern auch seine Jahresprognose eines operativen Vorsteuergewinns von 450 bis 550 Millionen Euro ausgesetzt.

Die Veröffentlichung der vollständigen Bilanz für das Geschäftsjahr 2022/23 verschiebt das Unternehmen nun vom 6. auf den 20. Dezember. Anlass für die Verschiebung sei ein erhöhter Zeitaufwand aus der Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Rahmen der Abschlusserstellung und -prüfung, hieß es./mne/jha/