ROM (dpa-AFX) - Angesichts des Wahlsiegs der radikalen Rechten in Italien hat sich das Internationale Auschwitzkomitee schockiert und alarmiert gezeigt. "Dass die Bürgerinnen und Bürger in Italien Versprechungen rechtsextremer Populisten Glauben schenken und Mussolinis selbst ernannte Erben an den Tisch der Republik bitten ist auch ein alarmierendes Zeichen dafür, dass die europäische Idee zunehmend unter Druck gerät", sagte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner am Montag laut Mitteilung zum Wahlergebnis der Fratelli d'Italia.

Die Partei, die bei der Wahl am Sonntag stärkste Kraft wurde, ist eine Nachfolgepartei der von Faschisten und Getreuen des Diktators Benito Mussolini gegründeten Bewegung MSI. Die Fratelli könnten mit der rechtspopulistischen Lega und der konservativen Forza Italia die nächste Regierung in Rom stellen.

Angesichts des Wahlausgangs gewännen die Erfahrungen und Warnungen der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager neues Gewicht, Europa nicht den rechtsextremen Kräften zu überlassen, sagte Heubner. Denn nationalistische und populistische Regierungen erteilten den europäischen Werten Vielfalt, Offenheit und Toleranz eine "immer rüdere Abfuhr"./lkl/DP/nas