NEW YORK (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock sieht Russland wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine innerhalb der Vereinten Nationen weiterhin isoliert. "Moskau hat in der Generalversammlung und im Sicherheitsrat deutliche Kritik erfahren für seine andauernde Verletzung der UN-Charta", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur zum Abschluss ihrer Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York.

"Russland stand isoliert da", zeigte sich Baerbock zufrieden. Gerade von den Staaten Afrikas, Lateinamerikas und Asiens habe Russland "heftigen Gegenwind bekommen, als es versucht hat, wichtige Erklärungen zu nachhaltiger Entwicklung und globaler Gesundheit in Frage zu stellen", ergänzte die Außenministerin.

Baerbock hatte seit Sonntag an der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilgenommen. Während Kanzler Olaf Scholz (SPD) seine Gespräche bei den UN am Mittwochabend beendet hatte und nach Berlin zurückgeflogen war, blieb Baerbock einen Tag länger. Am Donnerstag sprach sie unter anderem bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage in der vorwiegend von Armeniern bewohnten Region Berg-Karabach im Südkaukasus, die von aserbaidschanischen Truppen erobert worden war. Am Abend (Ortszeit) flog sie per Linie zurück nach Deutschland.

Vor dem Hintergrund der Diskussionen über die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Reform der UN erklärte Baerbock: "Zurecht haben viele Menschen das Gefühl, dass der Herzschlag der Vereinten Nationen nicht mehr richtig funktioniert." Umso wichtiger sei, dass die Welt in New York zusammengekommen sei, "um ihn zumindest ein Stück auf die richtige Bahn zurück zu bringen". Baerbocks Fazit: "Diese vollgepackte Woche hat mir gezeigt: Der ganz überwiegende Teil der Welt möchte mehr internationale Kooperation, möchte gemeinsame Lösungen finden."/bk/DP/zb