FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gesunken. Bis zum späten Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,49 Prozent auf 131,26 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,48 Prozent.

Von den anhaltenden Spannungen im Nahen Osten konnten sichere Anlagen wie Bundesanleihen nicht weiter profitieren. Israel will auf den Angriff reagieren, allerdings ohne dadurch internationalen Rückhalt zu verlieren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte am Dienstag einem Bericht zufolge, die Reaktion des jüdischen Staates müsse klug sein. Teheran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel ergangen sei. Der Iran reagierte prompt und warnte Israel erneut vor einem Gegenangriff. Wie eine mögliche Reaktion Israels konkret aussehen könnte, ist aber noch unklar.

Konjunkturdaten aus Deutschland übten etwas Druck auf sichere Anlagen aus, da sie das Bild einer sich langsam erholenden Konjunktur bestätigten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen im März weiter an und erreichten den höchsten Stand seit zwei Jahren. "Eine sich erholende Weltwirtschaft hebt die Erwartungen für Deutschland", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Finnlands Notenbankchef Olli Rehn bestätigte unterdessen die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik im Juni lockern könnte. Er verwies aber auch auf Unsicherheiten für dieses Szenario, insbesondere die vielen geopolitischen Risiken und die damit verbundene Gefahr steigender Inflationsraten. Auch Analysten hatten zuletzt vermehrt darauf hingewiesen, dass eine weitere Eskalation im Nahen Osten die Rohölpreise treiben und die Inflation beschleunigen könnte./jsl/he