LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die EU dringt zur anstehenden UN-Klimakonferenz COP27 weltweit auf mehr Ehrgeiz zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Die nationalen Beiträge seien insgesamt unzureichend, teilte der Rat der Mitgliedstaaten am Dienstag mit, nachdem die EU-Position für die COP27 festgelegt wurde. "Daher sollten alle Länder ehrgeizige Ziele und Strategien vorlegen und insbesondere die großen Volkswirtschaften sollten rechtzeitig für die COP 27 ihre festgelegten Beiträge überprüfen und aufstocken." Auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 war vereinbart worden, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Die EU selbst werde ihren festgelegten Beitrag umsetzen und ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduzieren im Vergleich zu 1990, hieß es in der Mitteilung. Bis spätestens 2050 werde man klimaneutral werden und anschließend negative Emissionen anstreben. Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem Europaparlament zum sogenannten "Fit for 55"-Paket. Man sei bereit, die Beiträge der EU und ihrer Mitgliedstaaten "so bald wie möglich im Einklang mit dem endgültigen Ergebnis des Pakets "Fit für 55" zu aktualisieren".

Die Umweltorganisation WWF begrüßte die EU-Position zur COP, die am 6. November im Badeort ägyptischen Scharm el Scheich beginnt. Die Zusage, nach den "Fit for 55"-Verhandlungen die national festgelegten Beiträge anzuheben, zeige das Bestreben der EU, auf globaler Ebene Führungsstärke, Glaubwürdigkeit und Solidarität zu zeigen, teilte die Organisation mit.

Die EU legte am Montag zudem ihre Position für den Weltnaturgipfel COP15 vom 5. bis 17. Dezember im kanadischen Montreal fest. Unter anderem sollen demnach bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Landflächen und mindestens 30 Prozent der Ozeane geschützt werden. Zudem sollen bis dahin drei Milliarden Hektar geschädigter Land- und Süßwasserökosysteme sowie drei Milliarden Hektar Meeresökosysteme wiederhergestellt werden./wim/DP/he