Trotz Krisen und Risiken: Finanzvorstände sehen Ende der

konjunkturellen Talfahrt

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München (ots) -

- Nach der Rezession 2023 und einem schwachen Jahresauftakt sehen deutsche

Finanzvorstände laut dem Deloitte CFO Survey eine vorsichtige konjunkturelle

Erholung

- Branchen sehr uneinheitlich: Binnenmarktorientierte Industrien wie Handel und

Immobilien profitieren von sinkender Inflation, die Geschäftsaussichten

stiegen hier stark

- Exportorientierte Branchen wie Automotive zeigen weiterhin negative Werte und

leiden besonders unter der geopolitischen Unsicherheit; einzig die

Chemiebranche zeigt sich überraschend optimistisch

- Geopolitische Unsicherheit und anhaltender Fachkräftemangel lassen die

Unternehmen hinsichtlich Investitionen und Beschäftigung eher zurückhaltend

agieren

Der Abschwung des vergangenen Jahres ist gestoppt, die ersten Analysen aus dem

neuen Deloitte CFO Survey vom März/April 2024 zeigen eine deutliche Verbesserung

der Geschäftsaussichten. Der Indexwert, sprich: die Differenz der positiven und

negativen Einschätzungen, stieg von -30 auf +9 Prozent an. Somit schätzen wieder

fast ein Drittel der befragten Finanzvorstände die Geschäftsaussichten positiver

ein als noch drei Monate zuvor.

Geschäftsaussichten erholen sich sehr unterschiedlich

Zwischen den Branchen zeigen sich jedoch große Unterschiede: Vor allem Handel

(Index: +30) und Immobilien (Index: +27) profitieren nach einer längeren

Durststrecke von der jüngsten Erholung, die rückläufige Inflation sowie

erwartete Zinssenkungen begünstigen hier den Optimismus.

Mit Optimismus können exportorientierte Branchen eher nicht dienen, das

verarbeitende Gewerbe und besonders die Automobilindustrie (Index: -62) leiden

deutlich stärker unter geopolitischen Risiken als sie von sinkender Inflation

profitieren. Überraschend positiv indes zeigen sich Finanzchefs der

Chemieindustrie - nachdem die Branche in den letzten Reports zu den

Optimismus-Schlusslichtern gehörte, glänzt sie seit neuestem entgegen dem Trend

des verarbeitenden Gewerbes mit deutlich verbesserten Aussichten (Index: +31).

"Auch wenn die wirtschaftliche Lage im Vergleich zum Herbst erfreulicherweise

aufgehellt hat, macht sich dennoch keine Aufbruchsstimmung breit", sagt Dr.

Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte. "Die konjunkturelle Talfahrt scheint

gestoppt, aber ein dynamischer Aufschwung ist noch nicht in Sicht. Die

Unternehmen bleiben in ihren Planungen erstmal vorsichtig."

Anhaltende Unsicherheit führt zu vorsichtigen Unternehmensstrategien

Trotz allgemein steigender Umsatzerwartungen (Index: +27%): Die Unternehmen

bleiben bei Personal- und Investitionsplanung defensiv, was sich in den

stagnierenden Indizes für Investitionen (-1%) und Personaleinstellung (-4%)

zeigt. Positiver zeigen sich die Perspektiven im Dienstleistungssektor, hier

sind Steigerungen bei Beschäftigung (+14%) und Investitionen (+11%) geplant.

Neue Mitarbeiter werden besonders in der Technologie- und der Logistikbranche

gesucht, während die Strategie im Automobilsektor entsprechend der schlechten

Geschäftsaussichten wesentlich defensiver ist: Hier will über die Hälfte der

befragten Finanzchefs weniger investieren, und 77 Prozent planen einen Abbau der

Beschäftigtenzahl.

Auch die Größe des jeweiligen Unternehmens beeinflusst Aussicht und Planung. So

sind Großunternehmen (Umsatz > 1 Mrd. Euro) im aktuellen CFO Survey expansiver

ausgerichtet und erwarten eine starke Zunahme bei Investitionen (+10) und

Beschäftigung (+13%). Der Mittelstand zeigt sich bei Investitionen eher

defensiv.

Geopolitische Risiken und Inflation weiterhin herausfordernd, Cyberrisiken legen

zu

Hauptgeschäftsrisiken sehen die Finanzchefs vor allem in einer schwächeren

Inlandsnachfrage, beim Fachkräftemangel, bei steigenden Lohnkosten und

geopolitischen Risiken. An Bedeutung haben im Vergleich zum letzten Herbst

geopolitische und Cyber-Risiken gewonnen. Insbesondere für Großunternehmen und

Exportindustrien bleiben die geopolitischen Risiken auch weiterhin der

bedeutendste Faktor.

Bei der Inflation erwarten die Finanzchefs eine durchschnittliche

Preissteigerung von 3,1 Prozent in den nächsten 12 Monaten und damit deutlich

mehr als die meisten volkswirtschaftlichen Prognosen mehr. Somit bleibt die

Inflation weiterhin ein wichtiges Thema für die Unternehmen.

"Die konjunkturelle Lage stabilisiert sich", sagt Börsch. "Normalerweise könnten

in dieser Situation die sinkende Inflation und die wahrscheinlichen

Zinssenkungen in Europa wie auch in den USA zusätzlichen Schwung verleihen.

Allerdings steht dies unter dem Vorbehalt anhaltender oder gar eskalierender

geopolitischer Konflikte. Der weitere Erholungsprozess in Deutschland bleibt

also in hohem Maße abhängig von geopolitischen Entwicklungen."

ENDE

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