Negative Bauproduktion belastet Wirtschaftsstandort / Auftragseingang

und Umsatz im September real im Minus / Unternehmen leiden unter

maroder Infrastruktur

Berlin (ots) - Das Statistische Bundesamt meldete für September einen

preisbereinigten Einbruch des Auftragseingangs* im Bauhauptgewerbe im Vergleich

zum Vorjahresmonat von real 22,5 Prozent (kalenderbereinigt: - 22,6 Prozent),

zum Vormonat** von 3,6 Prozent. "Die sinkende Nachfrage am Bau ist keine gute

Nachricht für unsere Branche. Sie ist aber vor allem ein gebrochenes Versprechen

der Bundesregierung an unserem Wirtschaftsstandort, da die im Koalitionsvertrag

vereinbarte Bau- und Investitionsoffensive ausbleibt. Für die ersten neun Monate

sind wir nun bei einem Orderrückgang von preisbereinigt sieben Prozent. Und hier

sind die zwischenzeitig erfolgten Stornierungen noch nicht einmal

berücksichtigt." Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der

BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die

Bauwirtschaft. So hätte das IW Köln diese Woche in einer Studie bestätigt, dass

die gesamte deutsche Wirtschaft unter der maroden Infrastruktur in Deutschland

leide. Inzwischen wären 80 Prozent der Unternehmen in ihrer Geschäftstätigkeit

beeinträchtigt - 20 Prozentpunkte mehr als 2013. Besonders gravierend seien die

Mängel in der Straßen- und Energieinfrastruktur. Aber auch im Schienenbereich

leidet immerhin noch jeder dritte Antwortende. Und auch im Wohnungsbau könne

unter diesen Voraussetzungen nicht genügend Wohnraum geschaffen werden;

angesichts des Ordereinbruchs im Wohnungsbau im September von real 26,6 Prozent

ein herber Tiefschlag. "Diese Probleme sind nicht neu, sie sind Ausdruck einer

falschen Investitionspolitik, da die Politik steigende Preise vernachlässigt und

ihre Investitionen und Förderprogramme nicht entsprechend anpasst - zu Lasten

der Wirtschaft, der Bürgerinnen und Bürger und am Ende auch der Bauwirtschaft",

so Müller.

Müller: "Die Umsätze* sind im September zwar nominal noch im Plus, werden aber

durch die hohen Preissteigerungen mehr als aufgezehrt. Real sind sie um 7,8

Prozent zurückgegangen, über die ersten neun Monate um fast fünf Prozent. Die

sinkende Nachfrage wirkt sich somit schon jetzt negativ auf die Produktion aus."

Entsprechend pessimistisch sähen die Bauunternehmen in die Zukunft: Fast 60

Prozent der vom DIHK befragten Bauunternehmen würden für die kommenden 12 Monate

eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage erwarten, nur noch drei Prozent eine

Verbesserung.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes

sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

* Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; ** saison-, kalender- und

preisbereinigt

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Britta Frischemeyer

Pressesprecherin

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