Neues Ranking der mächtigsten Städte der Welt: Berlin, Frankfurt,

München und Düsseldorf verlieren an Einfluss. New York verteidigt

seine Spitzenposition

Düsseldorf (ots) - Zu diesem Ergebnis kommt der "Global Cities Report", eine

Studie, die jährlich von der internationalen Unternehmensberatung Kearney

erhoben wird. Sie untersucht den Einfluss und die Zukunftsaussichten von 156

Metropolen. Die deutschen Städte Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und München

fallen demnach in beiden Kategorien um mehrere Plätze ab. Spitzenreiter bleibt,

wie in den Jahren zuvor, New York, gefolgt von London, Paris und Tokio. Erstmals

gibt es auch Zuwächse außerhalb der US-amerikanischen und westeuropäischen

Metropolregionen.

Welche Metropolen sind die einflussreichsten der Welt und welche sind für die

Zukunft gewappnet? Seit 2008 geht die globale Unternehmensberatung Kearney

diesen Fragen jährlich in ihrem "Global Cities Report" nach.

Dabei schaut sie auf den "Global Cities Index (GCI)" und den "Global Cities

Outlook (GCO)". Der Index beleuchtet die gegenwärtige Leistung von insgesamt 156

Städten in den Bereichen Wirtschaftsaktivitäten, Humankapital,

Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Der Outlook

untersucht, wie schnell und gut Metropolen bei den Indikatoren Lebensqualität,

Ökonomie, Innovation und Governance gegenüber den Top-Performern aufholen.

Deutsche Städte im Abwärtstrend

Global Cities Index (GCI)

Für Deutschland zeigt sich dabei ein Abwärtstrend. War Deutschland im Index 2022

noch mit drei Städten - Berlin, Frankfurt und München - unter den Top 30

Metropolen weltweit vertreten, sind es 2023 mit Abwärtsbewegungen nur noch

Berlin auf Platz 16 (Vorjahr Platz 14) und Frankfurt auf Platz 27 (Vorjahr Platz

24). München liegt nunmehr auf Platz 31 (Vorjahr Platz 27).

Global Cities Outlook (GCO)

Hatte die bayerische Metropole beim Outlook 2022, also dem Zukunftspotential,

noch den 3. Platz belegt, so rutscht München jetzt auf Platz 9. Berlin hat ganze

neun Plätze verloren und liegt nun auf Platz 21 (Vorjahr Platz 12), Düsseldorf

auf Platz 25 (Vorjahr Platz 17) und Frankfurt auf Platz 26 (Vorjahr 21).

Die fünf einflussreichsten Städte bleiben gegenüber der Rangliste 2022

unverändert, dies sind New York, London, Paris und Tokio. Führende globale

Städte stehen jedoch, so der Bericht, in einem immer stärkeren Wettbewerb mit

anderen aufstrebenden Städten auf der ganzen Welt, insbesondere mit solchen, die

ihren Einwohnern einen ganzheitlichen Mehrwert bieten und dadurch als Magneten

für begehrte globale Talente wirken. Die Autoren des Berichts sprechen dabei von

"der verteilten Geografie der Chancen".

Die "verteilte Geografie der Chancen"

Die Autoren des "Global Cities Reports 2023" führen diese "verteilte Geografie

der Chancen" auf soziale, geopolitische und technologische Veränderungen zurück.

Diese brechen die traditionelle Hierarchie der Weltstädte auf. Die

Aufwärtsbewegungen von Shanghai, Buenos Aires, Istanbul und Mexiko-Stadt, die

allesamt außerhalb der traditionellen US- amerikanischen und westeuropäischen

Metropolregionen liegen, sind Beispiele dafür.

Auch der Nahe Osten mit den Hauptstädten der Golfstaaten gehört dazu. Diese

Städte haben ihre Gesamtbewertung erheblich verbessert, vor allem durch eine

Steigerung im treibenden Aspekt Humankapital. Dubai steht im dritten Jahr in

Folge in den Top 25 - ein weiterer Beweis für das steigende Profil der Städte in

der Region. Auch Südeuropa bewegt sich deutlich nach oben. Madrid stieg in

diesem Jahr um sieben Plätze auf Rang 12 und erreichte damit ihren bis dato

höchsten Rang. Eine starke Rückkehr des internationalen Tourismus auf das Niveau

vor der Pandemie und ein vielfältiges künstlerisches und kulturelles Angebot

sind die Gründe dafür, so die Autoren.

Post-Pandemie, "remote work" und KI fordern etablierte Weltstädte heraus

Überfüllte und überteuerte Stadtzentren haben vielerorts bereits zu

Abwanderungen von Menschen geführt. Das Aufkommen von "remote work" während der

Pandemie bedeutete auch, dass viele Arbeitnehmer nicht mehr geografisch an ihren

physischen Arbeitsplatz gebunden waren. Infolgedessen verlagerte sich die

Bevölkerung aus den Stadtkernen in die Vororte und kleineren Städte. Auch die

Abwanderung in konkurrierende Metropolen, die einen attraktiveren Lebensstil

bieten, hat sich mit "remote work" und der Aufhebung der Reisebeschränkungen

nach der Pandemie beschleunigt. All das führt dazu, dass sich Kapitalströme weg

von den klassischen Metropolen in andere Gegenden verlagern und diese zu

führenden Orten von Innovation und Wachstum werden. Und das wiederum zieht

Talent an. Dieser Trend wird durch generative KI - der Fähigkeit neue Inhalte

auf der Grundlage von Benutzereingaben zu erstellen - verstärkt, so die Prognose

des "Global Cities Reports". Goldman Sachs geht davon aus, dass die weltweiten

Investitionen in generative KI bis 2025 ein Volumen von 200 Milliarden Dollar

erreichen könnten. Und wenn KI zu geringeren Kosten außerhalb der Metropolen

produziert werden kann, wird dies etablierte Städte bedrohen.

Was sollten globale Städte also tun, um ihre strategischen Vorteile zu behalten?

Laut Studie werden 4 Punkte besonders hervorgehoben:

Um Talente kämpfen

Städte, die für eine hohe Lebensqualität, vielfältige kulturelle Erlebnisse und

gute Rahmenbedingungen sorgen, ziehen vermehrt kluge Köpfe an. Sie sollten durch

attraktive Angebote ihr Humankapital ausbauen und auf Hochschulbildung bzw.

internationale Studenten setzen, sowie Bedingungen schaffen, eigene

Arbeitskräfte umzuschulen und neu einsetzen zu können.

Soziale Infrastruktur optimieren

Gemeinschaften, die eine Fülle an Vernetzungsmöglichkeiten haben, werden auf

absehbare Zeit Vorteile haben. Daher sollten Städte ihre kulturellen

Institutionen und Dienste stärken, die soziale Verbindungen ermöglichen.

Die "öffentliche digitale Infrastruktur" stärken

Städte sollten in eine Infrastruktur investieren, um ihre digitale Vernetzung zu

stärken. London z.B. nennt das die Schaffung einer "intelligenten Stadt". Das

wiederum zieht neue Technologien an und treibt damit Innovationen und

Wirtschaftswachstum voran.

Nachhaltige Stromversorgung von Rechenzentren ermöglichen

Um Verzögerungszeiten zu reduzieren und für weitere Fortschritte in der KI

gerüstet zu sein, müssen Städte auf energieintensivere Rechenzentren setzen.

Kearney schätzt, dass die Ausführung eines KI-Algorithmus z.B. bis zu fünfmal

mehr Energie verbraucht, als bisher.

Über Kearney

Kearney ist eine der führenden globalen Unternehmensberatungen. Seit nahezu 100

Jahren vertrauen uns Führungsetagen, Regierungsstellen und gemeinnützige

Organisationen. Das Erfolgsrezept, um unseren Klienten zum Durchbruch zu

verhelfen? Unsere Mitarbeiter:innen mit ihren individuellen Interessen und

Stärken. Und unser Antrieb große Ideen nicht nur zu Papier zu bringen, sondern

auch umzusetzen.

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Director Marketing & Communications DACH

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