Investitionsbasis für Energiewende-Projekte in Ostdeutschland gelegt:

VNG schließt Geschäftsjahr 2023 mit großem Erfolg ab (FOTO)

Leipzig (ots) - Außerordentlich gutes Ergebnis in 2023 - Umfangreiche

Investitionen in Versorgungssicherheit und grüne Transformation bis 2035 geplant

- Meilensteine im Energiepark Bad Lauchstädt erzielt - Normalisierung des

Ergebnisses in 2024 erwartet

"Das letzte Jahr war erneut von einem außergewöhnlichen Marktumfeld geprägt.

Daraus haben sich für uns Chancen ergeben, die wir nutzen konnten. In Summe ist

es uns gelungen, ein außergewöhnliches Ergebnis zu erwirtschaften, das weit über

unseren Erwartungen liegt", resümiert Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der

VNG AG zu Beginn des diesjährigen Bilanzpressegesprächs. "Alle Geschäftsbereiche

haben zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen. Für 2024 ist bereits jetzt

absehbar, dass sich diese Gewinnsituation nicht wiederholen lässt. Wir erwarten

eine Normalisierung des Marktes und ebenso für das Konzernergebnis im nächsten

Jahr", ordnet Heitmüller ein.

Das Geschäftsjahr 2023 hat VNG mit einem adjusted EBIT, d. h. das bereinigte

operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, von 447 Mio. Euro abgeschlossen

(2022: -205 Mio. Euro). Ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert liegt das

Konzernergebnis mit 380 Mio. Euro (2022: -337 Mio. Euro). "Unser

wirtschaftlicher Erfolg gibt uns finanzielle Stabilität, um die notwendigen

Investitionen in die Transformation des Energiesystems stetig und ambitioniert

weiter voranzutreiben sowie unsere Strategie VNG 2030+ konsequent umzusetzen.

Bis zum Jahr 2035 beabsichtigen wir bei entsprechenden Rahmenbedingungen bis zu

5 Mrd. Euro zu investieren. Ein relevanter Teil unserer Investitionen soll in

den Ausbau der Infrastruktur grüner Gase fließen. 2023 haben wir erneut kräftig

in den Strukturwandel in Ost- und Mitteldeutschland investiert. Über alle

Geschäftsbereiche hinweg waren es 197 Mio. Euro", sagt Bodo Rodestock,

Vorstandsmitglied für Finanzen und Personal der VNG AG. Der abgerechnete Umsatz

beträgt im Geschäftsjahr 2023 rund 23,2 Mrd. Euro (2022: rund 36,2 Mrd. Euro).

Zum 31.12.2023 beschäftigte der VNG-Konzern insgesamt 1.688 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter (2022: 1.578).

Geschäftsbereichsübergreifender Erfolg in 2023

Der unabhängige Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS Gastransport GmbH hat als

Konzerntochter einen wesentlichen Ergebnisbeitrag im unteren dreistelligen

Millionenbereich zum Jahresergebnis beigetragen. Angepasste Nutzungsentgelte

sowie gesunkene Energiekosten führten zu einer Ergebnisverbesserung. Damit kommt

dem Geschäftsbereich Transport eine unverändert tragende Rolle im VNG-Konzern

zu. Der Geschäftsbereich Speicher gewann im Zuge des gestiegenen Wertes von

Speicherkapazitäten für die Versorgungssicherheit deutlich an Bedeutung, sodass

gestiegene Sommer-Winter-Spreads im Rahmen erfolgreicher Vermarktungen genutzt

werden konnten. Aus dem operativen Geschäft erzielte die VNG Gasspeicher GmbH

ein adjusted EBIT in hoher zweistelliger Millionenhöhe.

Die sichere Versorgung der Stadtwerke, Weiterverteiler, Industriekunden und

Kraftwerke stand im Geschäftsbereich Handel & Vertrieb im Fokus des

Geschäftsjahres 2023. Insbesondere die händlerische Nutzung gebuchter

Speicherkapazitäten, der Gasvertrieb an Großkunden und das Handelsgeschäft an

den europäischen Gasmärkten wirkte sich außerordentlich positiv auf das Ergebnis

aus. "2023 sind zudem die extremen Belastungen durch die Gasersatzbeschaffung

für nicht mehr aus Russland gelieferte Mengen entfallen und diese werden auch

2024 nicht entstehen. Insgesamt hat VNG bewiesen, dass wir umsichtig und

widerstandsfähig mit einem Krisenjahr wie 2022 umgehen konnten", ergänzt

Rodestock. Die VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) hat ein positives Ergebnis

im unteren dreistelligen Millionenbereich zum Gesamtergebnis von VNG

beigetragen.

Im Sinne der Versorgungssicherheit fokussierte sich VNG im Jahr 2023 auf die

weitere Diversifizierung der Gasbezüge. Den Bedarf deckt VNG nun durch Importe

aus Norwegen, Algerien, am Handelsmarkt sowie über den Einkauf von LNG ab. "VNG

ist seit Januar 2024 das erste deutsche Unternehmen, das Pipelinegas aus

Algerien bezieht. Wir werden weiter daran arbeiten, neue Lieferverträge

abzuschließen. Jeder zusätzliche Vertrag ist ein Baustein für eine zuverlässige

und sichere Gasversorgung. Hierbei denken wir zugleich stets die Transformation

des Energieträgers mit und sprechen auch über die Versorgung mit erneuerbaren

und dekarbonisierten Gasen. Internationale Kooperationen sind für den

Wasserstoffhochlauf unerlässlich. Deutschland wird die Bedarfe an Wasserstoff

künftig nicht allein durch heimische Produktion decken können. Wir sind

zusätzlich auf Importe angewiesen", so Heitmüller weiter. Mit TEH2, einer

Tochter der französischen TotalEnergies, arbeitet VNG am Aufbau einer grünen

Wasserstofflieferpartnerschaft mit Chile. Darüber hinaus ebnet VNG in weiteren

nationalen und internationalen Partnerschaften den Weg für den perspektivischen

Import grüner Gase, um langfristige Wasserstoff- und Ammoniakprojekte zu

realisieren.

Die BALANCE Erneuerbare Energien GmbH (BALANCE) wuchs im Geschäftsjahr 2023 auf

nunmehr 40 Anlagen in Nord- und Ostdeutschland. Die installierte

Feuerungswärmeleistung des Portfolios beträgt rund 178 MWFWL. Damit können

jährlich ca. 120.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. "Als

wichtiger Baustein des dezentralen Energiesystems der Zukunft erhöht Biogas

schon heute den Anteil grüner Gase im Netz. Als regional erzeugter und

grundlastfähiger Energieträger leistet Biogas somit einen wichtigen Beitrag zur

Versorgungssicherheit. Wir wollen weiterhin substanziell im Biogasbereich

wachsen, unseren Bestand optimieren und zur regionalen Wertschöpfung beitragen",

erklärt Hans-Joachim Polk, Vorstandsmitglied für Infrastruktur und Technik der

VNG AG. Der Geschäftsbereich Biogas erzielte ein adjusted EBIT in unterer

zweistelliger Millionenhöhe.

Der jüngste der fünf VNG-Geschäftsbereiche konzentriert sich auf den Betrieb und

Ausbau digitaler Infrastruktur. Über diverse Beteiligungen und

Tochterunternehmen investiert VNG direkt sowie indirekt in den Ausbau des

Glasfasernetzes und das FTTX-Geschäft. Zudem liegt der Fokus auf kommunalen

Kooperationen in Mitteldeutschland. Das adjusted EBIT des Geschäftsbereichs

Digitale Infrastruktur bewegt sich zum Geschäftsjahresende 2023 stabil im

niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Energiepark Bad Lauchstädt & Energy Hub Rostock: Bedeutende Meilensteine im

Bereich grüner Gase

"Wie die Gaswirtschaft der Zukunft funktionieren wird und der Hochlauf grüner

Gase gelingen kann, erproben wir derzeit in einem Konsortium im Rahmen unseres

Leuchtturmprojekts, dem Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt. Dort sind wir

mitten in der Umsetzung. Wir haben mit der Konsortial-FID und dem ersten

Spatenstich seit Sommer 2023 eine Baustelle, auf der es sichtlich voran geht.

Unsere im letzten Jahr erzielten Meilensteine sind beachtlich. Beispielsweise

hat VNG 2023 den ersten Liefervertrag für grünen Wasserstoff mit der

TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland als Ankerkunden abgeschlossen. Zudem

widmet ONTRAS seit 2023 die erste Gastransportleitung Deutschlands auf 25 km

Länge zwischen Bad Lauchstädt und Leuna auf Wasserstoff um. Bereits ab der

zweiten Jahreshälfte 2025 soll das erste grüne Gas ausgeliefert werden. Unser

Ziel ist es, erstmals die gesamte Wertschöpfungskette im industriellen Maßstab

abzubilden. Perspektivisch sollen Industrieunternehmen im mitteldeutschen

Chemiedreieck mit vor Ort erzeugter, grüner Energie versorgt werden", sagt Polk.

Im Reallabor der Energiewende werden acht Windräder bis zu 50 Megawatt

erneuerbaren Strom erzeugen. In einem 30 Megawatt-Elektrolyseur soll dieser in

grünen Wasserstoff umgewandelt und über die umgestellte Leitung zum Kunden

transportiert werden.

"Um die Wirtschaft und Privathaushalte auch über Erdgas hinaus sicher und

wettbewerbsfähig mit Energie zu versorgen, braucht es weiterhin Moleküle wie

Biogas und Wasserstoff. Als VNG haben wir im letzten Jahr im Zuge unserer

Transformation hin zu grünen Gasen deutlich an Fahrt gewinnen können. Für den

Hochlauf grüner Gase gilt es nun, die bereits existierende Transport- und

Speicherinfrastruktur zu nutzen. Wir wollen die Region Mittel- und

Ostdeutschland auf dem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen und so den

Strukturwandel und die Energiewende aktiv gestalten", so Polk weiter.

Beispielsweise arbeitet VNG in einem gemeinsamen Projekt mit dem norwegischen

Energieunternehmen Equinor daran, den Rostocker Hafen zu einer Drehscheibe für

dekarbonisierte, das heißt CO2-freie, Energie in Ostdeutschland zu entwickeln.

Im Zuge dessen werden Möglichkeiten untersucht, wie dekarbonisierter Wasserstoff

aus norwegischem Erdgas hergestellt werden kann. Eine Anlage im Gigawatt-Maßstab

könnte ab 2030 jährlich bis zu 230.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und so

einen wichtigen Beitrag für den prognostizierten schnell steigenden

Wasserstoffbedarf in Deutschland leisten. Zudem wird der Aufbau einer

CO2-Exportinfrastruktur geprüft.

Energiepolitische Weichenstellungen für 2024: Wasserstoff-Kernnetz im Fokus

Für 2024 blickt Heitmüller mit besonderem Interesse auf die Nationale

Wasserstoffstrategie: "Für 2030 wird ein Wasserstoffbedarf in Höhe von 95 bis

130 TWh prognostiziert. Um diese Nachfragen decken zu können, gilt es neben

grünem auch dekarbonisierten Wasserstoff zu berücksichtigen. Ebenso wichtig ist

die richtige Infrastruktur. Das derzeit diskutierte Wasserstoff-Kernnetz, das

Import- und Einspeisepunkte mit relevanten Abnehmern verbindet, ist eine

wichtige Voraussetzung für den Wasserstoffhochlauf. Als Betreiber

systemrelevanter Infrastruktur ist VNG grundsätzlich gewillt, sich am Aufbau des

Kernnetzes zu beteiligen."

Notwendige Investitionsentscheidungen ordnet Heitmüller wie folgt ein: "In Summe

benötigen wir für den Wasserstoffhochlauf einen stabilen und rechtssicheren

Rahmen. Nur mit entsprechenden kapitalmarktfähigen Finanzierungsbedingungen

können wir langfristige Investitionsentscheidungen tätigen. Aktuell analysieren

und bewerten wir das vom Bundestag am 11. April beschlossene Finanzierungsmodell

zum Kernnetz intensiv."

Heitmüller abschließend: "2024 erwarten wir insbesondere hinsichtlich der

Wasserstoffimport- und Wasserstoffspeicherstrategie wesentliche Entscheidungen

und Fortschritte. Wir wollen auch in Zukunft für unsere Kunden, die Wirtschaft

und Gesellschaft als verlässlicher Partner für Stabilität sowie Kontinuität

stehen und für Energie sorgen, die gebraucht wird."

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