HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zur Niedersachsen-Wahl:

"Krisenzeiten sind keine Wechselzeiten. Auch wenn die rechtsradikale AfD in Niedersachsen ihren Stimmenanteil verdoppeln konnte, so machte doch jeder dritte Wählende sein Kreuz bei der regierenden SPD - also bei Stefan Weil, dem unaufgeregten Ministerpräsidenten. Der Rest ist Abstrafung im demokratischen Sektor: Die Grünen räuberten beim roten Berliner Koalitionspartner, mit dem sie jetzt auch an der Leine ein Bündnis schmieden können. Für den ganz großen Höhenflug hat es bei den Umfrageriesen jedoch wieder einmal nicht gereicht. Schlimm gebeutelt hat es die Liberalen, die sich im Ampel-Zwangsbündnis immer noch nicht richtig gefunden haben. Eine wenig überzeugende Performance und ein Regieren gegen die eigenen Überzeugungen wurde da auch im Kleinen abgestraft. Die FDP wird sich folglich um mehr Profil im Bund bemühen. Der Streit um den Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke dürfte sich schon in naher Zukunft zur Machtprobe ausweiten."/be/DP/he