FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag einen Erholungskurs eingeschlagen und die Hürde von 18 000 Punkten wieder überwunden. Allerdings steht dieser Stabilisierungsversuch angesichts der Eskalation im Nahost-Konflikt auf tönernen Füßen.

Im frühen Handel gewann der deutsche Leitindex 0,59 Prozent auf 18 036,06 Punkte. In den vergangenen zwei Wochen war der Dax in den Korrekturmodus gewechselt, nachdem er nach Ostern noch ein Rekordhoch bei 18 567 Punkten markiert hatte. Von dem aus hatte er inzwischen fast vier Prozent eingebüßt.

Der MDax zeigte sich am Montagmorgen zuletzt unverändert bei 26 577,18 Zählern, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,58 Prozent auf 4983,65 Punkte stieg.

Der direkte Angriff des Iran auf Israel am Samstag wurde an den Börsen weitgehend ignoriert. Die Anleger hätten sich bereits vor dem Wochenende auf einen Militärschlag eingestellt, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Es herrsche sogar eine gewisse Erleichterung darüber, dass der Angriff nicht noch heftiger ausgefallen sei. Allerdings ist noch unklar, wie Israels Staatsführung reagieren wird. Medienberichten zufolge ist dies noch nicht entschieden.

Die Spannungen sorgten für weiteren Aufwind unter den Aktien von Rüstungsunternehmen. Im Dax gewannen Rheinmetall 0,9 Prozent und setzten ihren bereits dreitägigen Erholungskurs fort. Damit rückt auch das jüngste Rekordhoch bei knapp unter 572 Euro wieder näher in den Blick. Im MDax stiegen Hensoldt um 1,4 Prozent, während im CDax, der alle inländischen Aktien aus dem amtlichen Handel enthält, die Anteile des Panzergetriebe-Herstellers Renk um 2,3 Prozent nachgaben.

Von Analysenseite brachte eine Anlageempfehlung der US-Bank Morgan Stanley zu Adidas den Papieren des Sportartikelherstellers ein Plus von 3,5 Prozent. Ein Anziehen der Wachstumsdynamik überstrahle die Risiken der Anlagestory, schrieb Experte Edouard Aubin.

Im SDax waren die Aktien von Süss Microtec Favorit mit plus 1,8 Prozent. Zu den Papieren des Ausrüsters der Halbleiterindustrie äußerte sich Oddo BHF nun zuversichtlicher und hob sie von "Underperform" auf "Neutral". Das Kursziel wurde von 28 auf 40 Euro angehoben.

Bayer als Schlusslicht im Dax gaben um 2,8 Prozent nach. Der Patentverlust des Gerinnungshemmers Xarelto in Großbritannien passe zur Entscheidung in Frankreich Ende März, schrieb Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Er nannte dies enttäuschend, auch wenn das in den Planungen des Dax-Konzerns für 2024 bereits berücksichtigt sei.

Im SDax büßten Varta weitere 8,8 Prozent ein, nachdem die Aktien bereits am Freitag um etwas mehr als 30 Prozent abgesackt waren. Der Batteriehersteller hatte das eigene Umstrukturierungskonzept als unzureichend betitelt und seine Geldgeber erneut um Hilfe gebeten./ck/jha/