FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der verlustreichen Vorwoche haben sich die wichtigsten Indizes am deutschen Aktienmarkt am Montag im frühen Handel stabilisieren können. Der Dax dämmte nach einem zunächst schwächeren Start seine Verluste ein und schwankte rund um den Freitagsschluss. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex mit minus 0,02 Prozent bei 12 281,91 Punkten.

Am Markt waren laut Börsianern zum Wochenstart vor allem Schnäppchenjäger unterwegs. Etwaige politische Folgen des möglichen Rechtsrucks in Italien nach den Parlamentswahlen spielten am Morgen zunächst keine Rolle.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es in der Frühe deutlich nach oben mit 0,42 Prozent auf 22 635,75 Punkten. Das Börsenbarometer der mittelgroßen Werte hatte am Freitag noch ein Tief seit mehr als zwei Jahren markiert.

Über die Aktienmärkte weltweit war in der vergangenen Woche eine Welle der Angst vor einem tiefgreifenden Konjunkturabschwung hinweggerollt. Der Dax war in der Folge am Freitag im Verlauf bei rund 12 181 Zählern auf ein Tief seit November 2020 gerutscht. Befeuert wurden diese Sorgen zuletzt vom vehementen Eingreifen der Notenbanken gegen die hohe Inflation. Die Gefahr besteht, dass die Währungshüter dabei über das Ziel hinausschießen und der Wirtschaft schaden. Trotz der aktuellen Gewinne sehen Börsianer daher aktuell eher weiteres Abwärtspotenzial.

Die Schnäppchenjäger griffen am Montag vor allem bei jenen Werten zu, bei denen die jüngste Verkaufswelle für deutlich gesunkene Kurse gesorgt hatte. Hierzu gehörten allen voran im Dax Werte aus dem Pharmasektor. Die Kursgewinne bei Fresenius , der Tochter FMC , Siemens Healthineers lagen jeweils klar über ein Prozent, Aktien des Labordienstleisters Sartorius verteuerten sich um mehr als zweieinhalb Prozent.

Europaweit besonders gefragt waren auch Technologiewerte nach dem jüngsten Kursdämpfer. SAP im Dax etwa verteuerten sich um knapp zwei Prozent, für den Chipindustrieausrüster Aixtron im MDax ging es ähnlich stark nach oben. Weil die Branche stark kreditfinanziert und deshalb von steigenden Zinsen betroffen ist, war sie zuletzt deutlich unter Beschuss geraten. JPMorgan -Analyst Mislav Matejka sieht nun einen taktischen Einstiegspunkt für Anleger, mit der Chance auf eine Erholung bei Wachstumswerten, "ähnlich wie wir sie im Sommer gesehen haben", schrieb der Experte.

Auch griffen die Anleger bei jenen Unternehmen zu, die in der jüngsten Vergangenheit mit Gewinnwarnungen oder kassierten Jahreszielen negativ aufgefallen waren, Anteile am Batteriehersteller Varta etwa verteuerten sich um rund 1,7 Prozent. Für den Gabelstaplerhersteller Kion ging es nach der Gewinnwarnung vor knapp zwei Wochen nun fast zweieinhalb Prozent nach oben.

Als Schlusslicht im Mittelwerteindex stachen dagegen die Papiere des Düngerkonzerns K+S mit einem Minus von fast sieben Prozent hervor. Sie fielen damit auf ein Tief seit Februar. Börsianer verwiesen auf die gestiegenen Erzeugerpreise, die die Düngerindustrie bremsten./tav/stk